Harannistraße 4: Unterschied zwischen den Versionen

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Für die Erhaltung und Nutzung sprechen städtebauliche Gründe, weil das Haus im Umfeld der Kreuzkirche den historischen Charakter des Platzes mit bewahrt. Es bildet mit dem Nachbarhaus den wichtigen Abschluss gegenüber der städtebaulichen Neufassung Hernes aus den 1960er-Jahren."<ref>[https://www.herne.de/allris/___tmp/tmp/45081036/FFSaXed5EIoZ0QE5MuQu2nDIkI7a6qsMqXH4IjGg/NVKGASlN/224202.pdf herne.de]</ref>
Für die Erhaltung und Nutzung sprechen städtebauliche Gründe, weil das Haus im Umfeld der Kreuzkirche den historischen Charakter des Platzes mit bewahrt. Es bildet mit dem Nachbarhaus den wichtigen Abschluss gegenüber der städtebaulichen Neufassung Hernes aus den 1960er-Jahren."<ref>[https://www.herne.de/allris/___tmp/tmp/45081036/FFSaXed5EIoZ0QE5MuQu2nDIkI7a6qsMqXH4IjGg/NVKGASlN/224202.pdf herne.de]</ref>
 
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Aktuelle Version vom 15. Januar 2024, 16:09 Uhr

Harannistraße 4
Janik-20240115-Harannistraße-4.jpg
Bildinfo: Andreas Janik © 2024
Erbaut: 1910
Stadtbezirk: Herne-Mitte
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Letzte Änderung: 15.01.2024
Geändert von: Andreas Janik

Das Wohnhaus Harannistraße 4 ist unter der Nr. 74 am 15. November 1988 in die Denkmalliste der Stadt Herne eingetragen worden.
Dazu folgende Begründung:

Objektbeschreibung
Objektbeschreibung:
DENKMAL NR. 74
■ Wohnhaus
■ Harannistraße 4, Herne Mitte
■ Erbaut: 1910
■ Architektur:
■ Details: Das Gebäude wurde als dreigeschossiges Wohnhaus errichtet und bildet mit dem Nachbarhaus eine Einheit. Die Zusammengehörigkeit der Gebäude ergibt sich durch die weit zurückversetzten Hauseingänge. Die Haustüren liegen nebeneinander und es entsteht durch die Nische eine geschützte Eingangssituation. Die Fassade des Erdgeschosses wird durch Quadersteine bestimmt. Prägnant sind hier die Rundbogenfenster mit Oberlichtern und Gewänden. Besonders betont wird das Gebäude durch den Erker und die Dacherkergiebel. Das Gebäude befindet sich im alten Stadtkern Hernes (an der Kreuzkirche) und ist aus städtebaulichen und gestalterischen Gründen wichtig für Herne.

Errichtet wurde das Gebäude für Wilhelm Rosenkötter (1856-1928). dieser war seit 1888 mit Carolina Rembert (1866-1828) verheiratet, die an der Rosenstraße großgeworden ist. Der Bäcker und Gastwirt führte eine Gaststätte in Altenhöfen und ließ sich nach Beendigung seiner Wirtstätigkeit bauen. Dieser gehörte der ersten Stadtverordnetenversammlung 1897 an. 1914 ist es erstmals in den Adressbüchern erwähnt. 1926 wohnt hier noch der Arzt Dr. med Hans Nordbeck und der Lehrer Wilhelm Rampelmann. Nach seinem Tode fiel es an seine Erben, er hatte insgesamt 8 Kinder, wovon drei vor ihm starben.
1938 gehörte es der Ehefrau Kaufmann (Drogist) Karl Worthmann (1873-nach 1950) und 4 Miterben.
1959-60 ist Dr. Friedrich Rosenkötter und Miteigentümer als Eigentümer im Adressbuch verzeichnet.

Langfassung aus dem Antrag:

"Denkmalwert ist das Wohnhaus wie es durch sein Hauptdach zusammengefasst wird.

Das Haus wurde 1910 erbaut. Es befindet sich im alten Stadtkern Herne (an der Kreuzkirche) und bildet mit seinem Nachbarhaus Harannistraße 6 eine Einheit. Die Zusammengehörigkeit der Gebäude ergibt sich durch die weit zurückversetzten Hauseingänge. Die Haustüren der beiden Gebäude liegen nebeneinander und es entsteht durch die Nische eine geschützte Eingangssituation.

Die Fassade des Erdgeschosses wird durch Quadersteine mit herausgearbeiteten Fugen bestimmt.

Die Fenster in diesem Geschoß sind zwei- und dreiteilige Rundbogenfenster mit gut erhaltenen Sprossenoberlichtern und mit Gewänden aus glatten Putzflächen. Die Brüstungsbereiche sind mit kleinformatigen Steinen, bei denen die senkrechten Fugen betont wurden, gestaltet.

Zum Kellergeschoß wird die Abgrenzung durch ein Sockelgesims gebildet, zu den oberen Geschossen hin durch ein umlaufendes Gurtgesims, das jedoch im Bereich des Erkers nicht mehr vollständig erhalten geblieben ist.

Über dem Erdgeschoß liegt ein zweigeschossiger, rechteckiger Erker, der auf zwei Konsolen ruht. Das Erkerfenster im ersten Obergeschoß ist ein Drillingsfenster, wobei die seitlichen Fenster wesentlich schmaler sind als das Mittelfenster. Schmale Fenster befinden sich auch an den beiden Seiten des Erkers.

Bei der Fassade des gesamten ersten Obergeschosses handelt es sich um glatte Putzflächen. Die Gewände der Fenster weisen nur zurückhaltende Verzierungen auf, in denen die Putzflächen voneinander abgesetzt werden. Jugendstilornamentik befindet sich lediglich im Sturzbereich der Zwillingsfenster, die von einer geschwungenen Verdachung eingefaßt sind.

Auffällig sind die kasettenförmigen Brüstungsbereiche im ersten Obergeschoß, aus denen sich konsolenartige Elemete hervorheben. Es entsteht der Einruck, diese Konsolen würden die Sohlbank stützen.

Besonders heben sich der Erker im zweiten Obergeschoß und der anschließende Dacherkergiebel aus Fachwerk von der übrigen Fassade ab. Das Fachwerk setzt sich durch einen Vorsprung von der Putzfläche ab.

Auch im Erker des zweiten Obergeschosses befinden sich Drillingsfenster, getrennt durch Holzpfosten, wobei die drei Elemente von gleicher Größe sind. An den beiden Seiten des Erkers befinden sich schmale Fenster.

Das Fachwerk wird auf einer Seite über das Ende des Erkers um zwei Felder weitergeführt. In diesen beiden Gefachen befinden sich Sprossenfenster. Auf der anderen Seite des Erkers schließt eine glatte Putzfläche mit Zwillingsfensten an, deren Gewände wie die im ersten Obergeschoß gestaltet sind. Die Sprossenoberlichter der Fenster im zweiten Obergeschoß sind erhalten geblieben.

Die Fassade des Dachgeschosses hat ihr ursprüngliches Aussehen beibehalten. Diese Fläche wurde mit Schieferplatten verkleidet, in dem Giebelfeld befinden sich drei kleine Sprossenfenster.

Das Dach weist vielfältige Formen auf. Bei dem Hauptdach handelt es sich um ein Mansardgiebeldach mit einseitigem Schopf. Zur Straßenseite hin schließt ein Krüppelwalmdach in Form eines großen Dacherkers an, auf dessen Giebel sich dann noch ein Dacherkergiebel befindet.

Die Rückseite ist schlicht und in Backstein gehalten.

Im Innern ist das Haus nahezu ohne bauliche Veränderungen aus der Bauzeit überliefert. Es weist in den Wohngeschossen noch seine ursprüngliche Aufteilung auf. Erhalten haben sich insbesondere das Treppenhaus mit Holztreppe, alle Innentüren, Dielenböden sowie Innenfensterläden im Erdgeschoss.

Begründung des Denkmalwertes:

Das Wohnhaus ist bedeutend für Herne, denn es dokumentiert die historische Phase des großen wirtschaftlichen Aufschwungs der Stadt um 1900. Ablesbar ist das am zeitgemäß großzügigen Raumangebot des Hauses und seinem repräsentativen Äußeren, dass auch dem Bauplatz in unmittelbarer Nachbarschaft der Kreuzkirche geschuldet ist.

Für die Erhaltung und Nutzung sprechen wissenschaftliche Gründe hinsichtlich der Stadtgeschichte Hernes. Die Erforschung der Baugeschichte eines Hauses in diesem Bereich der Gründung Hernes und in der Eingangssituation zur stadt- und baugeschichtlich wichtigen Bahnhofstraße kann wichtige Erkenntnisse liefern. Das veranschaulicht das Haus schon durch sein Aussehen, seine Aufteilung und seinen Standort.

Für die Erhaltung und Nutzung sprechen städtebauliche Gründe, weil das Haus im Umfeld der Kreuzkirche den historischen Charakter des Platzes mit bewahrt. Es bildet mit dem Nachbarhaus den wichtigen Abschluss gegenüber der städtebaulichen Neufassung Hernes aus den 1960er-Jahren."[1]

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Einzelnachweise