Daniel Bonacker: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Daniel Bonacker''' (geboren am 13. August 1856 in Bromskirchen im Sauerland; gestorben 1944 in Detmold) war ein deutscher Zechendirektor.
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| Geboren am = 13. August 1865
| Geboren in = Bromskirchen-Somplar
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<big>'''Daniel Bonacker''' (* [[13. August]] [[1856]] in Bromskirchen-Somplar; [[1944]] in Detmold) war ein deutscher Bergmann und Zechendirektor.</big>

'''<big>"Aufstieg eines Bergmanns</big>'''

Bochum. Am 13. August [1941] wurde Bergwerksdirektor i. R. Daniel Bonacker 85 Jahre alt. Er ist nicht nur einer der ältesten, son­dern auch der erfolgreichsten Berg­männer unserer Tage. In Broms­kirchen (Kreis Biedenkopf) als Sohn eines kleinen Landwirts ge­boren, machte er sich schon als 14= jähriger mit nur einem Gulden in der Tasche auf, um „die Welt zu erobern“. Zunächst diente er als Hütejunge bei einem Landwirt, dann folgte er den Lockungen der aufblühenden Industrie und ging ins Bergwerk. Aus dem Pferde­jungen wurde aber zunächst ein Soldat. Erst nach Beendigung der Militärzeit setzte der Aufstieg ein. Durch Privatstunden füllte der nun schon 24jährige Bonacker die Lücken seiner mangelhaften Schulbildung aus, um sich auf die Bergschule vorzubereiten. Dann machte er aber schnell seinen Weg. Aus dem Hilfs­steiger wurde ein Steiger, Ober­steiger, schließlich ein Betriebs­führer. Schon zwei Jahre nach Er­reichung dieses Zieles wurde er Direktor der „[[Zeche Königsgrube|Königsgrube]]“ in Röhlinghausen und blieb es 29 Jahre hindurch bis zu seinem Ruhestand. Insgesamt 53 Jahre diente er dem Bergbau als das Musterbeispiel eines Mannes der aus eigener Kraft höchstes zu er­reichen imstande ist.<ref>[https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/6838148 https://zeitpunkt.nrw]</ref>

"<big>Persönliches</big>. Am Sonntag [1. März 1942] konnte der Senior des Berg­baues, Bergwerksdirektor Bonacker, sein 70jähriges Berg­mannsjubiläum begehen. Besonders für die Entwicklung der Zeche „Königsgrube“ hat sich der Jubilar mit seiner ganzen Kraft eingesetzt. Die Errichtung der Arbeiter= und Beamten­wohnunger., die große Parkanlage sowie andere Wohlfahrts­einrichtungen sind ein Werk Bonackers. Auch an dem Auf­blühen des Stadtteils Röhlinghausen in den Jahren der Tätigkeit Bonackers auf Zeche „Königsgrube“ von 1894—1925, in denen die Einwohnerzahl von 4000 auf 16000 anwuchs, hatte Bonacker als Gemeindevertreter und nicht zuletzt als stellvertretender Gemeindevorsteher regsten Anteil."<ref>[https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/18743876 Gelsenkirchener Allgemeine Zeitung vom 2. März 1942. Online auf Zeitpunkt.nrw]</ref>

Vom 5. April 1906 bis zum 7. Mai 1919 war Bonacker Mitglied der [[Amtsversammlung Bickern/Wanne|Amtsversammlung Wanne]].

Schon 1905 wurde die Parallelstraße der Gustavstraße nach ihm als "Danielstraße" benannt. Der NS Oberbürgermeister Wanne-Eickels veränderte 1941 den Namen in [[Hasenhorst]] um.


{{Berke Kopf}}
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Aktuelle Version vom 28. Juni 2025, 12:56 Uhr

Daniel Bonacker
Bonacker Daniel.jpg
Bonacker Daniel.jpg
Geboren am: 13. August 1865
Geboren in: Bromskirchen-Somplar
Gestorben am: 1944
Gestorben in: Detmold
Letzte Änderung: 28.06.2025
Geändert von: Andreas Janik


Daniel Bonacker (* 13. August 1856 in Bromskirchen-Somplar; † 1944 in Detmold) war ein deutscher Bergmann und Zechendirektor.

"Aufstieg eines Bergmanns

Bochum. Am 13. August [1941] wurde Bergwerksdirektor i. R. Daniel Bonacker 85 Jahre alt. Er ist nicht nur einer der ältesten, son­dern auch der erfolgreichsten Berg­männer unserer Tage. In Broms­kirchen (Kreis Biedenkopf) als Sohn eines kleinen Landwirts ge­boren, machte er sich schon als 14= jähriger mit nur einem Gulden in der Tasche auf, um „die Welt zu erobern“. Zunächst diente er als Hütejunge bei einem Landwirt, dann folgte er den Lockungen der aufblühenden Industrie und ging ins Bergwerk. Aus dem Pferde­jungen wurde aber zunächst ein Soldat. Erst nach Beendigung der Militärzeit setzte der Aufstieg ein. Durch Privatstunden füllte der nun schon 24jährige Bonacker die Lücken seiner mangelhaften Schulbildung aus, um sich auf die Bergschule vorzubereiten. Dann machte er aber schnell seinen Weg. Aus dem Hilfs­steiger wurde ein Steiger, Ober­steiger, schließlich ein Betriebs­führer. Schon zwei Jahre nach Er­reichung dieses Zieles wurde er Direktor der „Königsgrube“ in Röhlinghausen und blieb es 29 Jahre hindurch bis zu seinem Ruhestand. Insgesamt 53 Jahre diente er dem Bergbau als das Musterbeispiel eines Mannes der aus eigener Kraft höchstes zu er­reichen imstande ist.[1]

"Persönliches. Am Sonntag [1. März 1942] konnte der Senior des Berg­baues, Bergwerksdirektor Bonacker, sein 70jähriges Berg­mannsjubiläum begehen. Besonders für die Entwicklung der Zeche „Königsgrube“ hat sich der Jubilar mit seiner ganzen Kraft eingesetzt. Die Errichtung der Arbeiter= und Beamten­wohnunger., die große Parkanlage sowie andere Wohlfahrts­einrichtungen sind ein Werk Bonackers. Auch an dem Auf­blühen des Stadtteils Röhlinghausen in den Jahren der Tätigkeit Bonackers auf Zeche „Königsgrube“ von 1894—1925, in denen die Einwohnerzahl von 4000 auf 16000 anwuchs, hatte Bonacker als Gemeindevertreter und nicht zuletzt als stellvertretender Gemeindevorsteher regsten Anteil."[2]

Vom 5. April 1906 bis zum 7. Mai 1919 war Bonacker Mitglied der Amtsversammlung Wanne.

Schon 1905 wurde die Parallelstraße der Gustavstraße nach ihm als "Danielstraße" benannt. Der NS Oberbürgermeister Wanne-Eickels veränderte 1941 den Namen in Hasenhorst um.


Wolfgang Berke

Ein höchst erfolgreicher Unternehmer, der bei seinesgleichen dermaßen unten durch war, dass es schon gegen den guten Ton verstieß, wenn man seinen Namen in den feinen Kreisen nur aussprach – so jemand ist wirklich ausgesprochen selten. Dass man in kürzester Zeit aus einer alten Schachtanlage die modernste Zeche im Umkreis machen kann, um sie dann in weiteren 25 Jahren völlig zu Grunde zu richten, kam auch nicht häufig vor. Und dass man sich als einer der reichsten und politisch einflussreichsten Leute am Ort durch Niedertracht und Bosheit so unbeliebt macht, dass man öffentliche Dresche bekommt – das hat es wohl nur in Röhlinghausen gegeben.

Daniel Bonacker hieß der Quälgeist und wurde im Jahr 1894 Chef der Zeche Königsgrube. Der ehemalige „Sonntagspütt“ war bei den Bergleuten beliebt, weil er unter Tage ein angenehmeres Klima (im wahrsten Sinne des Wortes) bot als die anderen Zechen. Etwas angestaubt war sie allerdings, die älteste Zeche auf Wanne-Eickeler Gebiet, als der damals 38-jährige Sauerländer ihr neuer Leiter wurde.

Kaum angetreten gab Bonacker Gas und brachte Königsgrube in kurzer Zeit auf den damals modernsten Stand. Dass er dabei mit „seinen“ Arbeitern ziemlich ruppig bis ignorant umging, machte ihn bei der Belegschaft nicht gerade beliebt. Aber auch im Röhlinghauser Gesellschaftsleben schaffte sich Bonacker mit Bösartigkeiten, Starrsinn und Rechthaberei ziemlich schnell ziemlich viele Feinde.

Aber „sein“ Pütt florierte. Sehr zur Freude der überwiegend in Magdeburg ansässigen Aktionäre, die sich wegen der alljährlichen Dividenden von 30 Prozent begeistert die Hände rieben. Allerdings „vergaß“ Bonacker, in die Königsgrube auch wieder zu investieren. Die Anlagen verkamen, Pannen und Unfälle häuften sich, und auch die Röhlinghauser Bevölkerung empfand Bonackers Trümmerhaufen bald als Bedrohung.

Kein Wunder, dass die Opfer seiner Wutausbrüche und Hasskampagnen gelegentlich Hand an den Übeltäter legten. Nicht nur einmal soll Daniel Bonacker nach Zeugenaussagen auf offener Straße verprügelt worden sein.

Als die Inhaber der Königsgrube Anfang der 1920er Jahre einen Käufer suchten, handelten sie sich reihenweise Körbe ein. Niemand wollte Zeche Schrotthaufen haben. Selbst Krupp winkte ab: Statt hohe Dividenden auszuschütten, hätte Bonacker lieber in die Königsgrube investieren sollen. Schließlich erwarb 1925 ein Branchenneuling, die Deutsche Erdöl AG (heute DEA), die Zeche und warf als erste Sanierungsmaßnahme Bonacker raus. Röhlinghausen verließ der Wüterich dann freiwillig, weil er um Leib und Leben fürchtete. Wohl nicht ganz zu Unrecht. Bonacker starb hochbetagt in Detmold, soll Gerüchten zu Folge aber anonym in Röhlinghausen bestattet worden sein.


Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Autors [3]
Der Text wurde für das Wiki redaktionell bearbeitet. Er stammt aus dem Jahr 2002

Weblinks

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Quellen

Daniel Bonacker