Wahlmänner Hernes 1882: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 6. Februar 2024, 09:22 Uhr

Herner Wahlmänner zur Abgeordnetenwahl 1882

Das Preußische Abgeordnetenhaus (Haus der Abgeordneten) war bis 1918 die nach dem Dreiklassenwahlrecht gewählte Zweite Kammer des Preußischen Landtags neben dem Preußischen Herrenhaus. Es wurde durch die von Friedrich Wilhelm IV. verordnete Preußische Verfassung vom 5. Dezember 1848 eingerichtet. Die Bezeichnung Abgeordnetenhaus wurde 1855 eingeführt.

Wahlrecht

Die Wahl der Abgeordneten des preußischen Staates erfolgte ab der zweiten Legislaturperiode nach dem Dreiklassenwahlrecht. Das Wahlverfahren war indirekt. Die Wahlberechtigten wählten in der Urwahl – getrennt in drei Klassen – Wahlmänner (siehe unten) und diese dann die Abgeordneten ihres Wahlbezirks. Mehrere Versuche, das die Konservativen stark begünstigende Wahlrecht zu reformieren, wurden vom Herrenhaus abgelehnt. Das Wahlrecht – bei seiner Einführung noch eines der fortschrittlichsten Europas – blieb deshalb bis 1918 relativ unverändert bestehen. Das Abgeordnetenhaus selbst beschloss 1918 noch dessen Abschaffung, die Entscheidung wurde aber durch die Republikgründung hinfällig.

Wahlberechtigt war jeder männliche Preuße ab 24 Jahre, der in einer preußischen Gemeinde seit mindestens sechs Monaten seinen Wohnsitz hatte und nicht durch rechtskräftiges Urteil die bürgerlichen Rechte verloren hatte oder öffentliche Armenunterstützung erhielt. Wählbar zum Abgeordneten war, wer das 30. Lebensjahr vollendet hatte, seit mindestens drei Jahren Preuße war und die bürgerlichen Rechte nicht durch rechtskräftiges Urteil verloren hatte.
Wahlperioden

Die Wahlperiode (WP) dauert zunächst drei Jahre und wurde, wie die des Reichstags, 1888 auf fünf Jahre verlängert.

Wahlperiode XV für die Legislaturperiode vom 14. November 1882 bis zum 9. Mai 1885.

Die Wahlmänner wurden am 19. Oktober 1882 in ihrer Gemeinde gewählt. Sie wiederum wählten am 26. Oktober 1882 in Dortmund die drei Abgeordneten für den Wahlkreis Dortmund-Bochum.

Nachfolgend sind die für das Kirchspiel Herne und der damals Castroper Gebiete gewählten Wahlmänner aufgeführt.[1]

VIII. Amt Castrop[2]
Castrop
2. Wahlbezirk
576 Holthausen Schulte=Neuhaus Betriebsführer
577 Schulte=Uhlenbruch Wilhelm
578 Kettling Heinrich
579 Heiermann Wilhelm
580 Börnig Sehrbrock Theodor
581 Herntrey Wilhelm
582 Holtkotte gnt. Kotte Wilhelm Landwirt
C. Bochum VI. Amt Bochum (Nord)[3]
1104 Grumme-Bergen Kalthoff Wilhelm Kötter
1105 Rüping Johann Landwirt
1106 Dieckmann H. Landwirt
1107 Kleberg Heinrich Landwirt
1108 Hähne H. Landwirt
1109 Schulte=Grüter W. Landwirt
VIII. Amt Herne[4]
Herne und Hiltrop
1225 1. Wahlbezirk Voß Diedrich
1226 Marquardt Franz
1227 Voß Georg
1228 Kaldewey sen. Diedrich
1229 Schulte=Sodingen Heinrich
1230 Höltring Heinrich
1231 2. Wahlbezirk Jöllenbeck Heinrich Bergarbeiter
1232 Barfuß Gottlieb Bergarbeiter
1233 Voß Wilhelm Wirt
1234 Funke H.
1235 Cremer Friedrich Gemeindevorsteher
1236 Schulte=Kortnack Friedrich Bäcker
1237 3. Wahlbezirk Ehmer J.M. Steiger
1238 Otten Albert Steiger
1239 Köster Friedrich Agent
1240 Ueberfeld August Kaufmann
1241 Lauten Louis Direktor
1242 Daber Gustav Direktor
1243 4. Wahlbezirk Heeß Reinhard Steiger
1244 Brinkmeyer Heinrich Steiger
1245 Bender Adolf Bahnmeister
1246 Benkenstein Fritz Wirt
1247 Cremer Ludwig Dr. med.
1248 Kartenberg C. Th. Buchdrucker
1249 5. Wahlbezirk Weselscheid H. Obersteiger
1250 Spickermann G. Platzmeister
1251 Schuster J.F. Werkführer
1252 Masthoff gnt. Kuhlenkamp W. Ökonom
1253 Baum F. Ingenieur
1254 Hein J. Chaussee=Aufseher
Baukau
1255 1. Wahlbezirk Wulff Josef Direktor
1256 Hegenberg Julius Lehrer
1257 Braun Karl Obersteiger
1258 Schulte gnt. Kulkmann Wilhelm Landwirt
1259 2. Wahlbezirk Probst Wilhelm Knappsch.=Aeltest.
1260 Merx Wilhelm Ingenieur
1261 Lichtermann Karl Obersteiger
1262 Haarmann Heinrich Landwirt
1263 Horsthausen Paehler Heinrich Verwalter
1264 Nagel Heinrich Wirt
1265 Jörgens Diedrich Landwirt
1266 Geesmann sen. Hermann Landwirt
1267 Bomholt sen. Heinrich Landwirt


Lesen Sie auch


Quellen