Leoschule (Holthausen): Unterschied zwischen den Versionen

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Die Leoschule war eine katholische später evangelische Volksschule knapp an der Grenze zur Gemeinde Gerthe. Ihren Namen bekam sie im Mai 1907<ref>[[Stache 1964]], S. 194</ref>.
Die <big>Leoschule</big> war eine katholische später evangelische Volksschule knapp an der Grenze zur Gemeinde Gerthe. Ihren Namen bekam sie im Mai 1907<ref>[[Stache 1964]], S. 194</ref>.


''"Im Herbst 1903 mußten in Holthausen wieder 4 Klassen, in 3 Räumen untergebracht werden, während an der Börsinghauser Schule nach dem Ausbau des Obergeschosses 2 weitere Klassenräume in Benutzung genommen werden konnten.<br />Nunmehr regten sich die Bewohner der Holthauser Landwehr. Sie forderten die Errichtung einer kath. Schule in unmittelbarer Nähe und wiesen dabei auf die Enge in der Holthauser Schule hin.<br />Der schon geplante 4 klassige Anbau in Börsinghausen wurde zurückgestellt, um die neue Schule auf der Holthauser Landwehr zu bauen. Eifrigster Verfechter dieser neuen Schule war der Holthauser Bürgerverein.<br />Als 1905 in Holthausen die 5. Klasse gebildet werden mußte, kaufte der Schulvorstand von dem Landwirt Heiermann ein Grundstück in der '''Gerther Heide''' und vergab die Bauarbeiten für eine 4 klassige Schule (die nachmalige Leoschule).<br />2 Klassenräume sollten sofort benutzt werden, 1 Raum als Reserve dienen und der 4. Raum vorläufig als Lehrerwohnung genutzt werden. Im Januar 1906 zogen die 2 Klassen dort ein mit dem Lehrer Balzer. Schon zu Ostern 1906 entstand die 3. Klasse, während in der Holthauser Schule wieder normale Verhältnisse eintraten."''<ref>[[Stache 1964]] S. 171</ref>
''"Im Herbst 1903 mußten in Holthausen wieder 4 Klassen, in 3 Räumen untergebracht werden, während an der Börsinghauser Schule nach dem Ausbau des Obergeschosses 2 weitere Klassenräume in Benutzung genommen werden konnten.<br />Nunmehr regten sich die Bewohner der Holthauser Landwehr. Sie forderten die Errichtung einer kath. Schule in unmittelbarer Nähe und wiesen dabei auf die Enge in der Holthauser Schule hin.<br />Der schon geplante 4 klassige Anbau in Börsinghausen wurde zurückgestellt, um die neue Schule auf der Holthauser Landwehr zu bauen. Eifrigster Verfechter dieser neuen Schule war der Holthauser Bürgerverein.<br />Als 1905 in Holthausen die 5. Klasse gebildet werden mußte, kaufte der Schulvorstand von dem Landwirt Heiermann ein Grundstück in der '''Gerther Heide''' und vergab die Bauarbeiten für eine 4 klassige Schule (die nachmalige Leoschule).<br />2 Klassenräume sollten sofort benutzt werden, 1 Raum als Reserve dienen und der 4. Raum vorläufig als Lehrerwohnung genutzt werden. Im Januar 1906 zogen die 2 Klassen dort ein mit dem Lehrer Balzer. Schon zu Ostern 1906 entstand die 3. Klasse, während in der Holthauser Schule wieder normale Verhältnisse eintraten."''<ref>[[Stache 1964]] S. 171</ref>

Version vom 21. April 2016, 14:22 Uhr

Die Leoschule war eine katholische später evangelische Volksschule knapp an der Grenze zur Gemeinde Gerthe. Ihren Namen bekam sie im Mai 1907[1].

"Im Herbst 1903 mußten in Holthausen wieder 4 Klassen, in 3 Räumen untergebracht werden, während an der Börsinghauser Schule nach dem Ausbau des Obergeschosses 2 weitere Klassenräume in Benutzung genommen werden konnten.
Nunmehr regten sich die Bewohner der Holthauser Landwehr. Sie forderten die Errichtung einer kath. Schule in unmittelbarer Nähe und wiesen dabei auf die Enge in der Holthauser Schule hin.
Der schon geplante 4 klassige Anbau in Börsinghausen wurde zurückgestellt, um die neue Schule auf der Holthauser Landwehr zu bauen. Eifrigster Verfechter dieser neuen Schule war der Holthauser Bürgerverein.
Als 1905 in Holthausen die 5. Klasse gebildet werden mußte, kaufte der Schulvorstand von dem Landwirt Heiermann ein Grundstück in der Gerther Heide und vergab die Bauarbeiten für eine 4 klassige Schule (die nachmalige Leoschule).
2 Klassenräume sollten sofort benutzt werden, 1 Raum als Reserve dienen und der 4. Raum vorläufig als Lehrerwohnung genutzt werden. Im Januar 1906 zogen die 2 Klassen dort ein mit dem Lehrer Balzer. Schon zu Ostern 1906 entstand die 3. Klasse, während in der Holthauser Schule wieder normale Verhältnisse eintraten."
[2]

Jahr Schüler Klassen Lehrer
1906 158 3 Anton Balzer
1907 191 3 Lehrerin Wallrawe
1908 3 Maria Dörlemann

Bei der Eingemeindung Sodingens im Jahre 1929 erhielt Herne ein Teil von Gerthe und damit die dicht an der Grenze liegende Leoschule. Diese wurde seit dem 1. April 1939 nicht mehr zu Schulzwecke benutzt.[3]

Unter den nach Herne zugewiesenen Flüchtlingen befanden sich auch eine Anzahl alter hilfs- und pflegebedürftiger Personen. Das Städtische Altersheim, das für ihre Aufnahme in erster Linie in Frage gekommen wäre, war vom Evangelischen Krankenhaus belegt. Daher stellte die Stadtverwaltung die im Stadtteil Holthausen gelegene Leoschule zur Verfügung, die wegen ihrer ungünstigen Lage unmittelbar an der Bochumer Stadtgrenze für den Schulbetrieb nicht zu verwenden ist. Nach baulichen Veränderungen wurde das Haus am 28. August 1947 als Flüchtlingsaltersheim in Anwesenheit des Referenten für das Flüchtlingswesen im Sozialministerium Nordrhein-Westfalen Dr. Kehren und des Regierungspräsidenten Fries[4], Arnsberg, eröffnet. Das hier geschaffene Haus war das erste dieser Art im Lande Nordrhein-Westfalen.
Es ist für die Aufnahme von 68 Personen eingerichtet und durchweg mit 60 bis 65 alten Leuten belegt. Vorhanden sind Schlafsäle für alleinstehende Frauen, für alleinstehende Männer und für Eheleute. Die Einbringung einzelner eigener Möbelstücke in das Heim ist den Insassen gestattet. Wesentliche Unterstützung bei der im Jahre 1947 sehr schwierigen Einrichtung und der Führung des Hauses wurde durch das Brit. Rote Kreuz bzw. die Salvation Army gewährt. Diese übernahm auch die Führung des Heimes und stellte den Leiter, die Leiterin und eine Krankenschwester unentgeltlich bis zum 31. März 1950 zur Verfügung. Die gewährte Hilfe, Versorgung der Insassen mit Wäsche und Kleidung, aber auch mit Lebensmitteln aller Art, ebenso die gute Pflege der alten Leute müssen an dieser Stelle dankbar erwähnt werden. Seit dem 1. April 1950 ist das Heim mit der gesamten Einrichung an die deutsche Heilsarmee pachtweise auf die Dauer von fünf Jahren abgegeben worden. Diese führt nunmehr in eigener Verantwortung, aber unter Aufsicht des Flüchtlingsamtes das Heim.
[5]

Am 4. Juli 1960 erfolgte der Baubeginn für die erste Fabrikationshalle des Herner-Zweigwerkes der Strumpffabrik Schulte & Dieckhoff auf dem Industriegelände an der Castroper Straße. Die erste Produktion in Herne war zu dieser Zeit in der Leoschule untergebracht.[6]


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Quellen