Hugo Peiter

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel


Hugo Peiter
Hugo Peiter.jpg

Foto: Bildarchiv der Stadt Herne

Geboren am: 04. August 1892
Geboren in: Gödenroth
Gestorben am: 26. August 1978
Gestorben in: Hattingen
Letzte Änderung: 02.06.2024
Geändert von: Andreas Janik


Erinnerung
Ehret die Opfer
Benennt die Täter

Nie wieder Faschismus
Nie wieder Krieg

Hugo Peiter (geboren am 4. August 1892 in [1]; gestorben am 26. August 1978 in Hattingen) war vom 19. April 1943 bis zum 21. April 1945 Oberbürgermeister der Stadt Herne (NSDAP).

Peiter wurde als Sohn eines Gemischtwarenhändlers und Nebenerwerbslandwirts in Gödenroth geboren. Nach der Volksschule 1898-1902 in seinem Geburtsort Gödenroth besuchte er das Gymnasium in Neuwied welches er 1911 mit dem Reifezeugnis verließ.

Sein Leben in Stichworten:

Das nächste Jahr verbrachte er als „Landmesserzögling“ beim Kulturamt in Simmern.
1912: Studium der Geodäsie und Kulturtechnik an der Universität Bonn
1914: "Umfassende Prüfung in Landeskulturtechnik"
04.08.1914-27.11.1918: Militärdienst (Kriegsfreiwilliger - letzter Dienstgrad: Leutnant)
1916 EK II, 1916: Landmesser-Staatsexamen
1917 EK I Klasse.
1917 Leicht verwundet.
1921-1923: Gasthörer am staatswissenschaftlichen Institut der Universität Münster
15.02.1919-31.03.1920: Probelandmesser bei der Katasterverwaltung der Regierung Koblenz
08.04.1920-30.06.1926: 2. Stadtlandmesser Stadt Osnabrück
01.07.1926-18.04.1943: Amtsoberlandmesser beim Amt Hemer
1923-1925: Mitglied der Deutschvölkischen Freiheitspartei, Ortsgruppe Osnabrück
01.08.1925: Mitglied NSDAP (Mitgl. Nr. 16 557)
1926-1933 Übersiedelung nach Hemer. Leiter des Amtsvermessungsamtes. Beamter auf Lebenszeit.
1928: Streichung aus der Mitgliederliste der NSDAP wegen Nichtzahlung der Beiträge.
1930: erneut Eintritt in die Partei.
1933-1938 Leiter des Amtsbauamtes in Hemer
1933- Mai 1938 Ratsherr der Stadt Hemer. Hier Stellv. Des Ortsgruppenleiter, Kreis-Personalreferent, Kreis-Schulungsleiter.
1934 1. Kreisdeputierte und Kreisamtsleiter für Kommunalpolitik des Landkreises Iserlohn.
Am 15.01.1934 erklärte er seinen Kirchenaustritt aus der ev. Kirche.
15.05.1938: Gauamtsleiter des Amtes für Kommunalpolitik im Gau Westfalen in Bochum,
29.04.1937-26.05.1937 und 13.04.1939-24.05.1939: Wehr- und Kriegsdienstübungsteilnahme
Ab September 1939 Einberufung:
09.1939 Wehrbezirkskommando Bochum
- August 1940 Batteriechef der Beobachtungs-Ersatz-Abt. in Lemgo und Bromberg.
- August 1941 Ia Meß beim Stellv. Generalkommando XI in Hannover
- Mai 1942 Ia Meß beim Befehlshaber des rückwärtigen Heeresgebietes und Kommandierenden General er Sicherungstruppen der Heeresgruppe Nord in Verro bei Dorpat unter Beförderung zum Major.
01.01.1943-01.04.1943 letzter Leiter des Kriegskarten- und Vermessungsamt in Charkow und Stalino[1]
30.01.1943: Verleihung des goldenen Ehrenzeichens der NSDAP
Versetzung nach Rouen und am 12. Mai 1943 Entlassung aus dem Wehrdienst.
19. April 1943: Als ernannter Oberbürgermeister wird er in das Amt eingeführt unter Wiederaufnahme seiner Tätigkeit als Gauamtsleiter für Kommunalpolitik.
Am 16. April 1944 wird er zum Kreisführer des DRK eingeführt
Im Entnazifizierungsprozess in Duisburg am 4. Dezember 1948 beschrieb ein Zeuge (Heirich Knebel) ihn als spürbar besserer und neutraler Verwaltungsleiter als sein Vorgänger Meister. Am 20. April 1945 wurde er in Hattingen gefangengesetzt und zunächst in ein Lager nach Frankreich , dann nach Darmstadt verlegt. Im Frühjahr 1946 offiziell aus der Wehrmacht entlassen. Im Oktober 1946 nach Recklinghausen und zuletzt in das für Nazigrößen vorgesehen Internierungslager Hövelhof-[2] verlegt.

Sein Prozess vor dem Spruchgericht in Hiddesen erfolgte das Urteil (Straf von 10 000 Reichsmark) und die Einstufung in die Kategorie III.[2]
Die in der Urteilsbegründung beschriebenen Vorwürfe und das Wissen Peiters zu den Verbrechen gegen die Menschlichkeit sind lesenswert.[3] Er räumt Kenntnis von verbrecherischen Handlungen […] hinsichtlich der Judenverfolgung, der Durchführung des Zwangsarbeiterprogramms und der Verfolgung Politischer Gegner ein.
Zu seinen Gunsten wurde der schwache politische Einfluss nach 1943 ausgelegt, da der Gauleiter Struwe und der Gaupersonaldezernent Stahl alle Hefte in der Hand gehabt hätten. Als Oberbürgermeister ließ er dem leitenden Stadtkämmerer Meyerhoff frei Hand.
Nach seiner Entlassung übersiedelte er zunächst nach Duisburg-Meiderich, wo er sich mit Frau und Sohn niederließ.
Er starb in Hattingen, wo er in der Straße „Am Mergenbaum 3“ gewohnt hatte.

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Quellen