Hof Drögenkamp

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel
Hof Drögenkamp †
Ortsteil: Baukau
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Letzte Änderung: 12.11.2025
Geändert von: Andreas Janik

Der Hof Drögenkamp lag ursprünglich am linken Ufer des Schmiedesbach an der Hertener Straße , später wurde ein neuer Hof an der alten Wegekreuzug der Rottstraße errichtet und trägt heute die Hausnummer Hertener Straße 4.

Bild: Gerd Biedermann †. Aufnahme aus 2016

Inschriften

Heinrich Drögkamp und Annacat. Hülsmann [1]
Anno 1863 den 20. Juni
Dreieinig großer Gott. Du kannst das Haus bewahren und
Deine Gnade drin mit Segen offenbaren
Bewahre Alle, die in diesem Hause sein,
Bewahre uns des Nachts, wenn wir uns schlafen legen
Umringe selbst das Haus mit Deiner Engel schar.[2]

Im Inneren:

"Didr. Drögenkamp / Elisabeth Hetkamp / Eheleute 1852"[3]

Geschichte

Der „Kottere Drugekamp“ in „Bauchaw“ wird 1542 in der Türkensteuerliste des märkischen Amtes Bochum genannt. Im Türkensteuerregister von 1598 erscheint ein „Drogenkamp“. „Gerhardt von Ekell vom Krange“ und seine Ehefrau „Sibille von dem Gysemberghe“ beurkunden am 8. März 1616, dass sie an „Hinrich to Averkamp“ (siehe „Overkamps Hof“) eine Rente aus ihrem „Drogeskampes gude uff dem Drogen kampe to Bokowi“ verkaufen. Im Feuerstättenverzeichnis des Amtes Bochum von 1664 wird der Hof als „Drogkamp, Kotter, eine Feuerstette; mit dem Grundherren Rumpf zum Crange“ erwähnt. [4] [5] [6] [7] [8]

Im Hypothekenbuch ist im Band I des Gerichts Strünkede Fol. 227 nur vermerkt: Drögekamp | ohn Land | Herr von Rump zum Crange | Drögekamp ist Vormund über Sontags auf den Horsthöfen und Witten im Crange ...[9]

Möglich ist, dass der Hof links des Baches der ältere und der heutige an der Rottstraße der jüngere Hof ist. Durch die Erbmasse könnte der alte Hof nach 1871 abgerissen worden sein.

1907 bis 1909 wurde ein Großteil der Liegenschaft für den Bau des Kanals und des Kanalhafens erworben. Einige Enteignet.[10]


DENKMAL NR. 651

  • Bauernhaus
  • Hertener Straße 4, Wanne
  • Erbaut:
  • Architektur:
  • Details: Bei dem Objekt handelt es sich um ein großes bäuerliches Wohn- und Wirtschaftsgebäude, das an drei Seiten Fachwerkwände und an der Straßenseite eine massive Ziegelwand aufweist. Das Gebäude ist durch ein Satteldach gedeckt. Es besitzt in der für Westfalen üblichen Weise einen Wohn- und einen Wirtschaftsteil; der Wirtschaftsteil wird von der Giebelseite durch ein großes Deelentor erschlossen. Im Inneren ist das Gebäude im Wesentlichen noch so aufgeteilt, wie es ursprünglich errichtet wurde: Rechts und links einer Deele liegen Stallungen, über denen wiederum Kammern angeordnet sind. Auch die Wohnräume weisen die zu dieser Zeit übliche Aufteilung in Küchen- und Wohnräume mit darüberliegenden Kammern auf. Der Wohnraum ist unterkellert. Das gesamte Innere des Hauses weist außer seiner ursprünglichen Aufteilung keine Besonderheiten auf.
    Im Inneren der Deele ist ein Stein mit einer Inschrift gesetzt: "Didr. Drögenkamp / Elisabeth Hetkamp / Eheleute 1852". Eine weitere Inschrift könnte sich auf dem Torbalken des Deelentores befinden, dort ist zurzeit eine Verbretterung angebracht. [siehe oben?]
    Das Gebäude ist bedeutend für Herne und hier insbesondere für den Ortsteil Baukau, weil es zu den letzten Gebäuden seiner Art in Herne zählt, deren Zeugniswert sehr groß ist. Insbesondere in Herne Baukau ist kein weiteres Objekt bekannt, das das bäuerliche Leben in dieser ehemals ländlichen Region ähnlich anschaulich wiedergibt. Die Hofstelle "Drögenkamp", wie sie in Flurkarten aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts genannt wird, gehört anscheinend zu den älteren Hofstellen in Baukau, auch wenn die Bausubstanz selbst anscheinend zwischen 1880 und 1900 vollständig erneuert wurde.

Siehe auch

Quellen

  1. Sie heirateten am 16. Juli 1858 in Herne.
  2. https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/pagetext/21199022
  3. Diese heirateten 1846. (Elisabeth Hedkamp 1795-1863) Diedrich Drögekamp (1816-1871) starb ohne leibliche Erben. Aus ihrer ersten Ehe mit dem Bruder Georg Drögekamp (1799-1844) entstammt der obige Heinrich Wilhelm Drögemann.
  4. "HERNE - von Ackerstraße bis Zur-Nieden-Straße", Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen, bearbeitet von Manfred Hildebrandt, Ralf Frensel, Jeannette Bodeux, Franz Heiserholt, Veröffentlichungen des Stadtarchivs Herne, Herne 1997
  5. Bauermann 1937, S. 113.
  6. Borgmann 1936, S. 24.
  7. Schulte 1925, S. 89.
  8. Swientek 1968, Nr. 642.
  9. https://www.landesarchiv-nrw.de/data01/Abt Westfalen/Grafschaft Mark Gerichte III/00037 01 Bd01/5P3 00037 01 Bd01 233.jpg
  10. https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/23379389