Gustav Pfähler

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel
Gustav Pfähler
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Geboren am: 15. Dezember 1821
Geboren in: Bad Kreuznach
Gestorben am: 27. Februar 1894
Gestorben in: Wiesbaden
Beruf: Geh. Bergrat, Bergwerksdirektor, Abgeordneter
Letzte Adresse: Wiesbaden
Letzte Änderung: 17.02.2025
Geändert von: Andreas Janik


Gustav Pfähler (geboren am 15. Dezember 1821 in Bad-Kreuznach, gestorben am 27. Februar 1894 in Wiesbaden) war von 1886 bis 1893 als Nachfolger von William Thomas Mulvany Generaldirektor der Hibernia

Friedrich Anton Gustav Pfähler wurde als Sohn des "Handelsmanns" Carl Pfähler und dessen Gattin Johannette Margarethe (Jenny) Rittmann in Kreuznacht geboren und am 29. Dezember 1821 dort evangelisch getauft.[1]

Nach dem Besuch der Elementarschule in Germersheim besuchte Pfähler das Gymnasium seiner Heimatstadt, wechselte aber zum Steinbart-Gymnasium in Duisburg und machte dort sein Abitur. Daraufhin widmete er sich dem Bergfach. Das Oberbergamt Bonn stellte ihn als Bergbaubeflissener ein. Nach einer einjährigen bergmännischen Tätigkeit im Siegerland studierte er von 1843 bis 1846 Bergbaukunde an der Bergakademie Freiberg und der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin.
Nach seinem Militärdienst wurde er zum Bergexspektanten ernannt und erhielt eine praktische Ausbildung in den Bergwerksdistrikten in Sachsen, Ober- und Niederschlesien, in Aachen, Krakau, Mansfeld und im Harz. 1848 kam er zu den Gruben in Dudweiler und Neunkirchen im Saarland. Nach der Ablegung des Examens wurde er am 27. Oktober 1848 zum Bergeleven ernannt und zwei Wochen später vereidigt. 1850/1851 unternahm er mehrere Inspektionsreisen, die ihn nach Belgien, Frankreich und England führten. Am 16. Januar 1853 wurde er Berggeschworener für das Bensberger Erzrevier. 1858 folgte die Versetzung als Bergmeister nach Saarbrücken, wo er im Juli 1863 zum dirigierenden Berginspektor ernannt wurde. Zwei Jahre später kam die Ernennung zum Bergwerksdirektor der Berginspektion Sulzbach-Altenwald. 1868 wurde er zum Bergrat und 1874 zum Geheimen Bergrat befördert.

1870/1871 nahm er am Deutsch-Französischen Krieg teil um anschließend an die Saar zurückzukehren.

Zum 1. April 1885 wurde er in den Ruhestand versetzt um Aufgaben in der Industrie zu übernehmen.

Von 1886 bis 1893 war er als Nachfolger von William Thomas Mulvany Vorsitzender des Aufsichtsrates der Bergwerksgesellschaft Hibernia, dessen Verwaltung damals noch in Düsseldorf beheimatet war.

Pfähler betätigte sich politisch und war Mitglied der Nationalliberalen Partei und von 1887 bis 1890 Vorstandsmitglied der Partei. 1876 kam er durch Nachwahl für den verstorbenen Abgeordneten Georg Richard Bluhme in den Reichstag. Dort blieb er als Vertreter seiner Partei für den Wahlkreis Regierungsbezirk Trier 5 (Saarbrücken-Ottweiler-Sankt Wendel) bis 1893 Abgeordneter.[2]


Pfähler blieb unverheiratet und starb kinderlos an seinem Wohnsitz Wiesbaden.
Nach seinem Tod stiftete seine Schwester Louise Pfähler dem Landkreis Saarbrücken sein Vermögen zusammen mit ihrem Vermögen „zur Gründung und Unterhaltung einer den Namen ‘Pfähler-Stiftung’ führenden Wohltätigkeitsanstalt für arme altersschwache, arbeitsunfähige Leute des ganzen genannten Kreises ohne Unterschied der Konfession“. Diese Stiftung errichtete in mehreren Gemeinden Ein- und Mehrfamilienhäuser, in denen altersschwache und erwerbsunfähige oder beschränkt erwerbsfähige Personen freie Wohnung erhielten. Der Stiftungsfonds wurde 1966 aufgelöst.[3]

Vermutlich hatte Pfähler unsere Stadt Herne zu keiner Zeit besucht.

Öffentliche Ämter

  • 1867–1885 Vorsitzender des Saarbrücker Knappschaftsvereins
  • Gemeinderatsmitglied in Sulzbach

Auszeichnungen

  • 1865 Roter Adlerorden IV. Klasse
  • 1874 Geheimer Bergrat

Ehrungen

  • Straßenbenennungen
    • Alt-Saarbrücken
    • Dudweiler
    • Gersweiler[4]
    • Herne (13. Juli 1908)

Literatur

  • Hermann Kalkoff (Hrsg.): Nationalliberale Parlamentarier 1867–1917 des Reichstages und der Einzellandtage. Beiträge zur Parteigeschichte. Schriftenvertriebsstelle der nationalliberalen Partei Deutschlands, Berlin 1917.
  • Wikipedia Artikel https://de.wikipedia.org/wiki/Gustav_Pf%C3%A4hler (u.a. extquelle dieses Artikels)

Einzelnachweise

  1. Reg. Nr. 159
  2. Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage. Verlag Carl Heymann, Berlin 1904, S. 179; vgl. auch A. Phillips (Hrsg.): Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1883. Statistik der Wahlen zum Konstituierenden und Norddeutschen Reichstage, zum Zollparlament, sowie zu den fünf ersten Legislatur-Perioden des Deutschen Reichstages. Berlin: Verlag Louis Gerschel, 1883, S. 112
  3. Projekt Gutenberg Digitalisat
  4. Frauenwege in Saarbrücken, historische Stadtrundgänge Digitalisat

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