Ernst Larberg

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel
Ernst Larberg
Geboren am: 2. Februar 1913
Geboren in: Gelsenkirchen-Schalke
Gestorben am: 12. Juli 1992
Gestorben in: Herne
Letzte Änderung: 09.03.2025
Geändert von: Andreas Janik


Ernst Heinrich Larberg (geboren am 2. Februar 1913 in Gelsenkirchen-Schalke, gestorben am 12. Juli 1992 in Herne) war ein Architekt, Schriftsteller und Maler.

Ernst Heinrich Larberg wurde als Sohn des Steigers Fritz Larberg in Schalke geboren, besuchte jedoch bereits die Volksschule in Recklinghausen. 1926 zog der Vater nach Sodingen (Kirchstraße 26), um auf der Zeche Mont-Cenis sein Auskommen zu finden.

Anschließend besuchte er bis zur Erlangung der Obersekundarreife die Oberrealschule in Herne. In den wirtschaftlichen Schwierigkeiten der damaligen Zeit (Weltwirtschaftskrise) ging er selbst für vier Jahre auf die Zeche Mont-Cenis, um im Tagesbetrieb der Förderung zu arbeiten. 1932, am Ende seiner Zechenarbeitszeit, belegte er am „Rustinischen Lehrinstitut für Selbst- und Fernunterricht Potsdam“ die Architekturklasse.

Nach dem Abschluss 1937 war er als Architekt (Bautechniker) tätig. Zu dieser Zeit wohnte er in der Kirchstraße 12. Berufsbedingt wurde er Mitglied der Reichskammer der bildenden Künstler.

Mit Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wurde er eingezogen. Im gleichen Jahr (1939) heiratete er Erna Else Müller. Ihr Sohn, Ernst-Ulrich, wurde 1943 in Schlesien geboren, während er als Unteroffizier an der Front stand. Larberg geriet in Kriegsgefangenschaft (Aufenthalte in den USA und Frankreich) und kehrte erst 1948 nach Herne zurück.

Nach seiner Rückkehr nahm er seine beruflichen Tätigkeiten wieder auf, teils als freier Architekt, größtenteils jedoch als Mitarbeiter der Bundespost. Sein Heim war nun die Sandstraße 9 (heute Basaltstraße).

Er wurde 1971 Mitglied der Architektenkammer NRW und trat im März 1976 in den Ruhestand.

Larbergs Werke umfassen insbesondere Öl- und Aquarellmaltechniken sowie Feder-, Blei- und Filzstiftzeichnungen. Dabei lag sein Schwerpunkt auf der Darstellung von Bauernhäusern („Denkmalpflege auf bildnerische Art“), Industrieanlagen und Landschaften des Südens Europas. Seit 1981 war er Mitglied des Kunstfreundekreis Herne und 1990 Ehrenmitglied des Herner Künstlerbundes „HKB FORUM 90“.

Literarisch trat er besonders zum 10. Jahrestag der Stadtehe zwischen Herne und Wanne-Eickel (10 Jahre HERWANIA) in Erscheinung.

Zahlreiche Ausstellungen zeigten sein Werk: (Auswahl)

  • 1983: Recklinghausen (Vestisch-Märkische Wohnungsgesellschaft)
  • 1982: Herne, Evangelisches Krankenhaus
   ...
  • 2007: Emschertal-Museum

Friedhelm Wessel [1]

Obwohl Ernst Larberg 1913 in Gelsenkirchen geboren wurde, fühlte sich der Architekt und Maler zeitlebens als "Herner".

Larberg hat vor allem bäuerliche und industrielle Bauten der Stadt und seines Wohnumfeldes in Herne-Sodingen auf Zeichenblock und Leinwand festgehalten. Als bildender Künstler verstand es der Autodidakt, die in seinem Studium erworbenen Blicke, auf die Stadt Herne in Ölgemälden, Aquarellen und Zeichnungen umzusetzen.

31 Arbeiten schenkte vor Jahren die Familie Larberg dem Herner Emschertalmuseum. So eröffnete im Februar 2007 der damalige Leiter des Museums, Dr. Alexander von Knorre, eine Ausstellung mit Werken des 1992 in Herne verstorbenen Künstlers in Anwesenheit von Witwe Else Larberg, Sohn Ulrich Larberg und den Enkeln Marion und Waldemar Kobus. Auch persönliche Gegenstände des Architekten/Künstlers waren damals in einer Vitrine zu sehen, darunter eine Pfeife und eine Fotokamera.

Ernst Larberg wurde in Schalke als Sohn eines Steigers geboren. Im Alter von 13 Jahre, also 1926, zog die Familie nach Herne-Sodingen um. Larbergs Vater fuhr hier nämlich fortan auf der Zeche Mont-Cenis ein.

Nach dem Besuch der Oberrealschule studierte Ernst Larberg von 1932 bis 1937 Architektur in Potsdam. Konnte aber, weil es 1939 zum Kriegsausbruch kam, kaum in seinem Beruf arbeiten. Erst 1948 kehrte der Herner in seine Heimat zurück, wo er in der Baudirektion der Bundespost ein neues Betätigungsfeld fand. Schon in seiner Jugend zeichnete Larberg sehr gerne, später, in den 1980er-Jahren, hielt er die „Sodinger Bauwerke“ in Bildern fest. Larberg war Mitglied im Herner Kunstfreundekreis und im Künstlerbund. Viele seiner „heimatlichen Werke“ befinden sich heute in öffentlichem und privaten Besitz. [2]


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Einzelnachweise

  1. Dieser Text wurde von Friedhelm Wessel zur Verfügung gestellt. Der Text darf nicht ohne Genehmigung verändert oder weitergegeben werden.
  2. Ein Artikel von Friedhelm Wessel