Urkunde 1662 März 21

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel


Urkundentext

21. März 1662
Verzeichnis der an Heinrich Friedrich von der Mark zu Villigst, Drosten zu Schwerte, als ältesten Sohn des Gotthard Friederich v. d. M., gefallenen Ländereien aus der Villigster Erbschaft:
Erstlich die adeliche Bauet samt dem Greven Hof und Schumachers Kotten, sowie 300 Rtlr., welche der † Droste für diese Güter verliehen hat, samt Holz- und Markenserechtigkeit, wie auch Schaferei, geschätzt zu 100 Rtlr.:
die oberste Villigster Weide von oben an bis an die unterste nach Schwerte vernichtete Weide, zu 300 Rtlr., Öl- und Mehlmühle, Ackniper (?) Gut zu Wickede, zu 77 ½ darunter die Pacht zu 76 Rtlr., das Gewinngeld zu 1 ½ Rtlr.:
ferner Lehngut, daher dem Drosten als Lehnträger übertragen: Schroers Kotten, zu 13 Rtlr.: Bockelör, zu 7 ½ — die Pacht zu 6 Rtlr.: das Gewinngeld zu ¼ Rtlr.:
Cordt zu Nemen (Steinen?) zu 1 ½ Rtlr., darunter die Pacht zu 1 ½, das Gewinngeld zu ¼ Rtlr.,
Rüsarts Kotten 2 ½ Malter Hafer 12 Stbr. Hofgeld, 13 Stbr. Gewinngeld, zu 3 Rtlr.:
Kennick zu Villigst, zu 17 ½ Rtlr., darunter Pacht zu 16, das Gewinngeld zu 1 ½ Rtlr.:
Bäers Kotten 3 Malter Hafer, Gewinngeld 13 Stbr., zu 3 ¼ Rtlr.:
Boeckhaus zu Geiseke, zu 2 ½ Rtlr., darunter 2 ¼ Pacht, 13 Stbr. Gewinngeld:
die Mastgerechtigkeit im Dreiner Berge, Villigster und Ergster Mark und am Honschwerte(r) Hofe, jährlich zu 30 Rtlr.:
die Vellingheuser Höfe samt Pacht, Mast und Schäferei, zu 180 Rtlr.: Gewinngeld von beiden Höfen, jährlich zu 5 Rtlr, Hiervon behalt der Droste für sich 600 Rtlr., für das übrige hat er folgende Schulden übernommen: Osnabrügge 300 Rtlr., Meiß zu Dortmundt 300 Rtlr., Prael 300 Rtlr., Hillenbrinck 150 Rtlr., Starke (?) 150 Rtlr., Sachsensche 100 Rtlr., Oberfeldt an v. Schwansbel 1000 Rtlr., dem Vicar zu sanct Annen 375 Rtlr., Schmiemann 200 Rtlr.,
Summa 2875 Rtlr.
Außerdem 100 Rtlr. Schuld am Weischeden Hof, deren Ablösung der Droste übernommen hat.

Dinkmans Hof zu Müllhausen gibt jährlich an Pacht und Schuldschweine, ohne die Buiner Pächte, und Gewinn zu 2 Rtlr.: 70 Rtlr., hierin hat der Großvater für ein Darlehn (Kapital und Zinsen) das Einweisungsrecht erhalten. Dem Drosten bleibt die Ablösung der Verbindlichkeit vorbehalten. Die Mutter hat übernommen, das Gesinde und etwaige Plackschulden zu bezahlen, dahingegen sich vorbehalten, die rückständigen Pachte von dem Schulten einzufordern.

Die Leibzucht der Mutter ist jährlich auf 532 Rtlr. festgesetzt, wovon der Droste aus der Weide 165 Rtlr. zahlen oder der Mutter die Benutzung der Weide freistehen soll, der jüngere Bruder aus dem Gausewinckel und Kotten zu Seide 25 Rtlr. und die Schwestern aus der für 190 Rtlr. verpachteten Weide bei Schwerte 142 Rtlr. beizusteuern:

dem jungeren Bruder ist als Kindsteil überwiesen:
Der Geisecker und Villigster Zehend, zu 106 Malter duplicis, angeschlagen zu 176 ½ Rtlr.:
Sibrechten Hof zu Asselen ist ein Lehngut, angeschlagen zu 56 Malter harten Korns, 7 Malter Hafer, 4 Schuldschweine zu 8 Rtlr., Gewinngeld jährlich ½ Rtlr., zu 90 ½ Rtlr.:
der Kotten zu Solde 5 Scheffel harten Korns, 1 Malter Hafer, 1 Rtlr. Hoffgeld, Gewinngeld ½ Rtlr., zu 5 Rtlr.:
Wenmer zu Steinen, auch ein Lehngut, 40 Malter harten Korns, 4 Schuldschweine zu 8 Rtlr. Buiner Pächte und Dienste nicht angeschlagen, Gewinngeld 5 ½ Rtlr., zu 91 Rtlr.: noch der Kotter Pacht 4 Rtlr., Gewinn ½ Rtlr., zu 4 ½ Rtlr.,
Schluhter zu Steinen, Pacht 1 Rtlr.: der Gausewinkel negst Abzug des jahrlichen Kanons nach Herdicke, zu 19 ¾ Rtlr.:
der Becker zu Wickede gibt an Pacht 6 Malter harten Korns, ½ Rtlr. Gewinn, zu 12 ½ Rtlr.:
Summarum 401 ¼ Rtlr.;

den geistlichen Schwestern in dem Stift Fröndenberg als Kindesteil:
Der Schulten Hof zu Ergste, Pacht und Gewinn jährlich 50 Rtlr., da dieser Hof der Frau Droste als Morgengabe verschrieben ist, so will der Droste diesen bis Martini 1, Js, mit 1000 Rtlr, ablösen (redimiren):
Westerhof, Pacht 29 Rtlr., Gewinn 1 ½ Rtlr., zu 30 ½ Rtlr.:
Grave zu Ergste, Pacht und Hofgeld 15 Rtlr, 15 Stbr., Gewinn ¾ Rtlr., zu 16 Rtlr.,
Egsterbrink an Pacht 33 Rtlr., Gewinn 1 ½ Rtlr., zu 34 ½ Rtlr.:
Agatha achterm Berge 6 Malter Hafer, zu 6 Rtlr.:
Brinckmann an Pacht neben 1 ½ Rtlr. Gewinngeld, gibt 13 Rtlr.,
Burhof 7 Malter Hafer, 2 Schuldschweine, Gewinngeld 1 ½ Rtlr., zu 12 ½ Rtlr.:
Brende — Hafer 10 Malter, Hofgeld 10 Stüber, Gewinngeld 1 Rtlr., zu 11 Rtlr. 10 Stbr.:
Weischeder Hof 4 Malter Gerste, 15 Malter Hafer, 2 Schuldschweine, Hofgeld ½ Rtlr. Gewinngeld 1 ½ Rtlr., zu 29 Rtlr.:
Schwertischer Pachthafer, zu 6 ½ Rtlr.:
Summarum 211 Rtlr.:

Den 3 älteren Schwestern sind als Kindesteil zugebilligt:
Dieckerhof an Pacht und jährliches Gewinngeld von 2 Rtlr., zu 41 Rtlr.:
Barstinghaus an Pacht 6 Rtlr, und 1 Rtlr, Gewinngeld, zu 7 Rtlr.:
Ebbinckhaus in Pacht mit 1 ½ Rtlr, Gewinngeld, zu 17 ½ Rtlr.:
Brauwenberg an Pacht 1 ¾ Rtlr, Gewinngeld, zu 20 ½ Rtlr.:
Bahrloe Kotte zu 2 Rtlr.:
Kleinberg an Pacht und ¾ Rtlr. Gewinngeld, zu 6 ½ Rtlr.
Dirckmann an Pacht und ¾ Gewinngeld, zu 6 ¾ Rtlr.:
Kerckhof 3 Schuldschweine zu 6 Rtlr. und . Rtlr. Gewinngeld, zu 7 Rtlr.:
Hellermann an Hafer 1 ½ Rtlr., Pacht 1 Stbr, Gartengelds, an Gewinn ½ Rtlr., zu 2 Rtlr.:
Steltman ¼ Rtlr.:
die vorderste Weide 190 Rtlr.:
Summarum 300 ½ Rtlr.:

die Schwestern, sowohl geistliche als weltliche, sind verpflichtet, aus den Weiden zur Leibzucht der Mutter 142 Rtlr. Beizusteuern. Da die Mutter aus der Weide nächst Schwerte 190 Rtlr. Pachtgeld erhebt, haben die 3 älteren Schwestern je 85 ½ Rtlr., die beiden geistlichen Schwestern 56 ½ Rtlr. zu zahlen. Letztere sollen zu Lebzeit der Mutter aus ihrem Anteil den ältesten Schwestern vergüten aus:
Engsterbrinck 23 Rtlr., Brinckman 13 Rtlr., Burhof (Bierhof) 12 ½ Rtlr., Schwerteschen Pachthafer 6 ½ Rtlr., Summarum 56 ½ Rtlr.
Nach dem Tode der Mutter soll die ganze Weide den 3 ältesten Schwestern verbleiben die vorbenannten Güter aber den geistlichen Schwestern wieder anheimfallen, Dem Drosten bleibt die Wiedereinlose 12 Jahre vorbehalten.
Dirk Zweihaus, Notar und Gerichtsschreiber zu Schwerte, unterschreibt im Auftrage der verwittibten Drostin zu Villigst, "weil sie es wegen Blödigkeit des Gesichts nicht vermogt".
Kopie.
Freifrau v. Düngellen zu Dahlhausen geb. Freyinn v. d. Marck / Frhr. v. Elverfeld zu Villigst, puncto inventarii . . . Fol. 36—39.
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Literatur

Siehe auch

Quelle

  1. Stadtarchiv Herne - Urkundenbestand