Heinrich Wilhelm Wiesche: Unterschied zwischen den Versionen
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Als der Sarg in Gruft gelassen wurde, ertönte ein Trauerchoral. Ihm folgten drei Salven für den toten Krieger. Mehr als 40 Fahnen sengten sich dreimal in das Grab, grüßten den Toten zum letzten Mal, der länger als ein gewöhnliches Menschenleben in Treue zu ihnen gestanden hatte. Das Gedenken an den „alten Wiesche" ist bis heute noch in Holthausen lebendig geblieben. | Als der Sarg in Gruft gelassen wurde, ertönte ein Trauerchoral. Ihm folgten drei Salven für den toten Krieger. Mehr als 40 Fahnen sengten sich dreimal in das Grab, grüßten den Toten zum letzten Mal, der länger als ein gewöhnliches Menschenleben in Treue zu ihnen gestanden hatte. Das Gedenken an den „alten Wiesche" ist bis heute noch in Holthausen lebendig geblieben. | ||
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Version vom 1. September 2016, 08:13 Uhr
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Heinrich Wilhelm Wiesche[1] (1837 -1935) der Düppelkämpfer lebte und starb in Holthausen.
- Zunächst einige Lebensdaten
Er wurde in Holthausen geboren am 24. September 1837, er starb dort am 14. Januar 1935. Mit 19 Jahren gründete er mit seinen Nachbarjungen auf der väterlichen Dehle den Schützenverein Holthausen und begründete damit die allmähliche Loslösung der Bauernschaft Holthausen von der Nachbarstadt Castrop. Er wurde Soldat und diente beim Feldartillerie-Regiment in Wesel. Er nahm mit seinen Regiment am „Dänischen Krieg (1864) teil. Dort erlebte er den Hauptkampf, die Erstürmung der „Düppeler Schanzen" aktiv, auch bei der Besetzung der Insel Alsen war er beteiligt. Er heiratete am 2. Juli 1867 Maria Alwine Schlingermann aus Obercastrop und feierte mit ihr die letzte „Gebehochzeit" in Holthausen. Als seine Frau 1875 gestorben war, heiratete er in 2. Ehe Maria Sybilla Camarina Klein aus Düsseldorf-Itter. Von 1896 - 1908 war er Gemeindevorsteher und Chef der Holthauser Feuerwehr Dann bekleidete er das Amt des Schiedsmannes in der Gemeinde.
Heinrich Wiesche war natürlich auch Mitglied verschiedener militärischer Vereine, auch die Düppelkämpfer hatten ihren eigenen Bund. Als er schließlich alle Düppelkameraden überlebte, wurde sein Name als „letzter Düppelkämpfer" auch im weiten Umkreis bekannt. Seine letzten Geburtstage gestalteten sich zu echten Dorffesten. Dann war der weite Raum von dem alten Wieschenhause gefüllt von Gratulanten und Zuschauern, eine Reihe von Fahnen flatterte im Wind, Musikchöre lösten einander ab und Festredner gratulierten. Er selbst stand mit seinem weißen Bart, gestützt auf seinen Krückstock, in der Dehlentür, umgeben von der Familie seines Sohnes. Er blieb bis zu seinem Tode in guter geistiger und körperlicher Verfassung. Die Holthauser waren fest davon überzeugt, der „alte Wiesche" würde auch der erste Hundertjährige des Dorfes sein. Aber die Hoffnung erfüllt sich nicht, im Alter von 98 Jahren starb er nach kurzer Krankheit.
Holthausen gestaltete dann seinem ältesten Mitbürger eine Beerdigung wie sie noch keinem zuteilwurde. Hier ein Bericht darüber:
Der schlichte Eichensarg mit der sterblichen Hülle stand auf der Dehle, Mitglieder des Castroper Artillerie-Vereins trugen ihn unter den Klängen des Guten Kameraden hinaus und hoben ihn auf den Wagen. Die zahlreichen Orden und Ehrenabzeichen, die dem Sarg voran getragen wurden, gaben Zeugnis von dem eifrigen Wirken des Verstorbenen für das Gemeinwohl. Dem Sarge folgten zunächst die Familienmitglieder. Dann schlossen sich die Zahlreichen militärischen und kirchlichen Vereine mit ihren Musikkapellen und Fahnen an.
Als der Sarg in Gruft gelassen wurde, ertönte ein Trauerchoral. Ihm folgten drei Salven für den toten Krieger. Mehr als 40 Fahnen sengten sich dreimal in das Grab, grüßten den Toten zum letzten Mal, der länger als ein gewöhnliches Menschenleben in Treue zu ihnen gestanden hatte. Das Gedenken an den „alten Wiesche" ist bis heute noch in Holthausen lebendig geblieben.
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Quellen
- Stadtarchiv Herne: Nachlass Friedrich Becker
- ↑ Sein richtiger Name lautete: Heinrich Wilhelm Wiesche gt. Täpken