Umweltgeschichten aus Herne (Monno)

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel

Von Karl-Heinz Monno

Im September 2000 beantragt die SPD im Planungsausschuß die tief liegende Wekbahntrasse an der Feldkampstraße aufzufüllen. Der Fraktionsvorsitzende Horst Schiereck meinte, man könne das Gelände bis auf Straßenhöhe auffüllen und mit Häusern bebauen.
Da könnte in diesen Raum eine Menge an Bauaushub oder andere Stoffe untergebracht werden. Bei Wohnbebauung wird meist an Einfamilienhäuser gedacht mit großer Wohnraumfläche. In den zurückliegenden Jahrzehnten ist der Wohnraumbedarf der Bevölkerung immer mehr angestiegen. Von ca. 15 m2 auf 45. Das ist ein enormes Mehr an Freiflächenverbrauch auf Kosten der Natur. Man möchte in Herne bauen auf Deubel komm raus. Dabei geht die Bevölkerung kontunuierlich zurück. Wohnraum steht in der Stadt schon leer. Können Politiker keine bessere Baustrategie entwickeln?


Mehr Grünflächen in die Städte

Die Landesanstalt für Ökologie, Bodenordnung und Forsten NRW (LÖBF) und das Bundes-amt für Naturschutz (BfN) richteten gemeinsam am 30. Oktober in Mülheim an der Ruhr das Symposium „Natur und Landschaft im Ballungsraum -Lebensqualität für Mensch und Natur" aus. Mit etwa 140 Vertretern aus Politik, Verwaltung, staatlichen und privaten Naturschutz-Organisationen wurde über Lösungsansätze gegen den fortschreitenden Flächenfraß und die Stadtflucht diskutiert. Die Bedeutung von wohnungsnahem Grün für die Bürger in den Städ-ten wurde hervorgehoben. Denn die Bürger ziehen zum Wohnen raus „ins Grüne", wo sie sich ein besseres Wohnumfeld erhoffen. Zum Arbeiten pendeln sie zurück in die Ballungszentren, was neue Umweltprobleme schafft. „Mit Grünflächen mehr Lebensqualität für den Bürger in den Städten schaffen - das wird eine der zukünftigen Aufgaben der Stadtplanung sein", zog Rolf Kalkkuhl, Präsident der LÖBF, ein Fazit. „Der Leerstand in den Innenstädten kann auch als Entwicklungschance begriffen werden", sagte er weiter. Ein großes Hindernis dabei sei das Kirchturmdenken der Kommunen, so Dr. Thomas Griese, Staatssekretären! nordrhein-westfälischen Umweltministerium. „Die Zeit ist reif für neue Strukturen", betonte er aus-drücklich. Eine Veröffentlichung der Veranstaltungsvorträge ist für Heft 1/2003 der LÖBF-Mitteilungen vorgesehen. C. Seidenstücker LÖBF Mitteilungen 4 / 03

Was man da alles für den Bürger in den Städten schaffen will, hört man in Umwelt-schutzkreisen wohl und gerne. Wie es dann wird zeigt die Praxis. Oft ist das Wohl der Bürger, das Wohl einiger; kurz es geht meist um Mamon. Aber schauen wir mal-

In Holsterhausen : Resevefläche als Bauland verkaufen. Diese Meldung stand in der WAZ vom 10. 6. 05. Der Holsterhauser Friedhof soll augegeben werden.Bei ihm liegt eine Reservefläche von 5500 m2. Diese Fläche soll veräußert werden, um damit andere Löcher zu stopfen. Platanen vor der Fällung
Von heute an bis einschließlich Freitag werden in der Lützow- und Yorckstraße in Horsthausen zehn Platanen gefällt. Anlass dazu ist die komplette Neugestaltung der Straßen innerhalb der Wohnumfelderneuerung. Danach sollen sofort frische Bäume gepflanzt werden.

Letzte Lücken schließen sich - Neubauten an der Kirchstraße

Börnig wächst zusehends „zu". Auf dem Gelände einer ehemaligen Tankstelle an der Kirchstraße entstehen gegenwärtig zwei zweieinhalbstöckige Wohnhäuser.
Die Bauten zwischen Mont-Cenis- und Ringstraße sind teilweise bereits bis zur Oberkante des Erdgeschosses gediehen. Die Wohnungen sollen noch im Laufe dieses Jahres bezogen werden. Ein gegenwärtig auch im Akademie-Umfeld tätiges Wohnungsbau-Unternehmen verwirklicht das Mietshaus-Projekt mit zwölf Wohnungen mit, Wohnflächen zwischen 88 und 103 Quadratmetern. Die Bewohner gegenüberliegender Häuser seufzen unterdessen: Der schöne Ausblick auf die landwirtschaftlichen Flächen ist bald dahin.

Die WAZ in Börnig
Ein Bochumer Architekt besorgte den Entwurf der Satteldachhäuser mit einer reich gegliederten Fassade und bis in Gaubenhöhe hoch gezogenen Portalpartien - immerhin eine Lösung, die die Anlieger von gegenüber etwas für den Verlust An der Kirchstraße in Börnig werden auf dem Gelände einer ehemaligen Baulücken geschlossen. Zwei große Mietshäuserwachsen dort empor. des bisherigen Weitblicks entschädigen dürfte. Die Neubauten werden die Hausnummern 86 und 88 erhalten. Damit werden die letzten Baulücken entlang der Kirchstraße geschlossen, di auf diesem Abschnitt als „gehobene Wohnlage" gilt. –si waz 1. 3. 2001

Sternwarte fehlt die freie Sicht

Der Sternwarte im Dorneburger Park fehlt die freie Sicht auf den Nachthimmel, weil Äste ins Blickfeld der Objektive ragen und astronomische Beobachtungen erschweren. Mit diesen und anderen Problemen befasst sich die Bezirksvertretung Eickel am Donnerstag, 27. Juni, ab 16 Uhr im Bürgerzentrum Eickel. Weitere Themen auf der Tagesordnung sind der Verkehr in der Eintrachtstraße und der geplante Ausbau der L 639 im Stadtteil Bickem.

Kampf ums Grün am Hotteroth

Bisher 200 Unterschriften gegen geplante Bebauung
Die Grünfläche zwischen Hotteroth- und Bruchstraße in Holthausen wurde über Jahr-zehnte als Garenland genutzt. Jetzt sollen dort zehn Eigenheime entstehen. Dagegen formiert sich Protest, getragen von der Interessengemeinschaft Hotteroth.
48 Familien haben sich in der IG zusammengeschlossen. Ihrer Forderung, in Herne, der öko-logischen Stadt der Zukunft, „nicht schon wieder ein Stück Natur durch Wohnbebauung zu vernichten", haben sich schon zahlreiche Holthau-ser angeschlossen. 200 Bürger haben den „Aufruf zum Protest" seit Anfang März unterschrieben. „Und wir sammeln weiter", kündigt IG-Sprecher

Die WAZ in Holthausen
nem vielfältigen Baumbestand, in dem viele heimische Vogelarten, Wiesel, Eichhörnchen und Insekten leben, erhält. Unterstützung erhofft sich die Interessengemeinschaft Hotteroth von SPD und CDU. Die Union im Bezirk Sodingen fordert für die Sitzung der Bezirksvertretung am 16. März einen Sachstandsbericht zur geplanten Bebauung. Erfahren will man zudem, so Fraktions-Vorsitzende Heide Kohlenbach, „ob in diesem Bereich ohne weiteres gebaut werden kann und ob eine weitere Bebauung überhaupt in die bestehende dicht besiedelte Umgebung passt. Die Grabelandfläche wird noch von sechs Kleingärtnern bewirtschaftet. Bevor die Krupp-Tochter Hellweg-Liegenschaften das Land Ende 2000 an einen Herner In-vestor verkaufte, erhielten die Pächter, deren Kaufgesuche unbeantwortet blieben, die Kündi-gung: zum 30. März 2001. Der neue Eigentümer verlängerte die Frist bis zur Räumung der Gärten bis zum 30. Juni. Da¬nach will er mit dem Bau von 10 Eigenheimen beginnen. Die Stadt hat seine Bauvoranfrage positivbeschieden. –hawi
9.3. 2001
Eigentlich sollten Einwohner und Politiker wissen, Wenn einige der ihren, wenn Verwal-tung und Kapital zusannenwirken, dann bleibt Bürgerwille und Natur (schutz) auf der Strecke.

Ein Naturwunder im Gysenberg

Wer vom Freizeitbad im Gysenbergpark die Straße am Ruhmbach durch das Tal bis in den Wald geht, kommt bei den Ruhmbachquellen zu einem nach links führenden Weg, der sich den Hang hinauf zieht. Am oberen Ende des Weges 40 Schritte nach rechts geht ein weiterer Wegrechts ab. Hier steht oberhalb der Quellen ein seltsam gewachsener Baum. Nein es sind zwei Buchen, die mit dem Stammfuß gut 1,2 m auseinander stehen. Der kleinere der Bäume, mit einem Umfang von 80 cm, knickt ab und verbindet sich mit dem stärkeren Stamm in 3,50 m Höhe Sie sind dort miteinander verwachsen. Von dort aus wachsen die beiden mit einem Stamm und gemeinsamen Saftleitungsbahnen zu einer Größe von 25 m. heran.
Wie sich die beiden gefunden haben? Ein sogenannter Pfropfvorgang war es auf jeden Fall. Gärtner veredeln so ihre Obstbäume. Hat sich hier aber jemand einen Scherz erlaubt indem er die Bäume in ihrer Jugend verletzte und miteinander verband? Oder war es die Natur selbst, die hier tätig war? Verwachsungen sind in der Natur nicht selten. Sind aber meist nicht so spektakulär wie hier, finden meist im unteren Stammbereich statt. Es ist zu hoffen, das uns die Erscheinung noch lange erhalten bleibt. Ein Wald wird durch derartige Gebilde interes-sant. Sie sollten auf keinen Fall entfernt werden!
Der rechte Stamm hat heute einen Umfang von 132 cm. Am Stammfuß ist an zwei Stellen die Rinde abgeschlagen. Die schon ältere Wunde ist erheblich. Der Baum wird sie kaum schließen können. Der Schaden ist wahrscheinlich durch ein Fahrzeug entstanden. Der Baum steht dicht am Fußweg. Im übrigen ist der Stamm mit Schnitzereien übersät.
Die Bäume sind schon lange bekannt. Über die beiden Buchen berichtete der spätere Herner Museumsleiter Karl Brandt schon am. 19. 9. 1936 in der Herner Zeitung mit dem Titel: „Die Torbuche im Gysenberg - Ein Naturwunder in unserem Stadtwald“. Seitdem ist das Ge-bilde vom Boden bis zur Verwachsungsstelle kaum noch in die Höhe gewachsen. Brandt gibt damals eine Höhe von 3 m an. Der Bericht ist im Archiv der Stadt nachzulesen.

Der Stelzenläuferplatz Karl H. Monno 20.02.2003

Stadt ist weiter auf Kino-Kurs
Kommunalpolitiker schaffen die baurechtlichen Voraussetzungen
Die Stadt geht davon aus, dass unmittelbar nach den Sommerferien die baurechtlichen Voraussetzungen für eine Neugestaltung des Platzes des ehemaligen Hallenbades am Berliner Platz geschaffen sind.
Erklärtes Ziel ist nach wie vor, an dieser Stelle die kinolose Zeit in Herne zu beenden. Für das Gelingen des Vorhabens, das wurde gestern in der Sitzung des Ausschusses für Planung und Stadtentwicklung deutlich, gibt es zum jetzigen Zeitpunkt jedoch noch keinerlei Garantie. Gleichwohl, - der Ausschuss begrüßte die derzeitige Planung ausdrücklich. Für die CDU tat dies Elmar Hussing („Wir sind sehr gespannt!"), für die SPD Norbert Schwanengel: „Wir hoffen, dass es nun schnell geht." Der entsprechende Be¬bauungsplan setzt für den vorgesehe-nen Neubau eines Kinokomplexes samt Gastronomie und Bürotrakt ein „Kerngebiet und eine öffentliche Grünfläche mit Fußgängerbereich" fest. Denkbar aber ist durchaus, dass auch die „Stelzenläufer-Grünfläche" bebaut wird - als Grünfläche an sich nach Expertenmeinung oh-nehin von eher geringfügiger Bedeutung. Geo waz 15. 1. 2003
Nachdem dieser Artikel in der Zeitung erschien schrieb ich dazu folgenden Leserbrief:
Leserbrief
Niemand wird die Grünfläche mit den Stelzenläufern als biologisch wertvoll ansehen. Natur-schützer wollen auch nicht jede kleine Grünfläche, so wird oft boshaft behauptet wird, als Naturschutzgebiet ausweisen. Jedes Grün wertet aber auch Beton auf. In einem Verbund von weiteren Grünflächen hätte die kleine Fläche aber eine Trittsteinfunktion. Das die Situation nicht gut aussieht, daran haben diejenigen zu beigetragen, die sie jetzt als „denkbar“ für Be-ton ansehen. Sie helfen auch mit, Parks zu verschandeln, wie den Park an der Behrensstraße.
Um mehr Grün zwischen Rathaus und Kreuzkirche zu bringen, wurden in der Vergangenheit Vorschläge gemacht, die den Bewohnern mehr Luft gegen die brutale Bebauung an der Sodinger Straße und gegen den Verkehr auf dieser selbst verschaffen sollte. Eine Grünfläche an der Kreuzkirche, Bepflanzung auf dem Mittelstreifen der Straße, Bessere Begrünung am Berliner Platz und Zusammenlegung des Rathausgrün mit dem Friedhof Bergelmannshof waren Vorschläge für eine lebenswerte Stadt, für Stadtökologie. Die Betonfraktion in Herne setzte sich meist dagegen durch. Herne, 16. Januar 2003
Karl Heinz Monno
Der Brief wurde von SN nicht und WAZ am 28. 1. gebracht (persönlich abgegeben)

Um den „Stelzenläuferplatz zu überbauen und aus dem Stadtbad ein Kino zu machen muss der gültige Bebauungsplan geändert werden Dazu wird, wie es in der Verwaltungsvorlage IM Umweltausschuss im Februar 2003 heißt, das Kerngebiet auf den gesamten Geltungsbe-reich ausgedehnt. Es stellt damit ein Optimum planungsrechtlicher Ausnutzungsmöglichkeiten zur Verfügung.. Da haben es die Stelzenläufer allerdings schwer dagegen anzukommen. Über diesen Punkt machen sich die Bürgervertreter im Rat sowieso keine Gedanken. Aber auch die ökologischen Konsequenzen werden nicht beachtet. Aus der Vorlage geht weiter hervor, da sich die Luftgütesituation bei der Flechtenkartierung 1993 eine Zone hoher Belastung ergab. Diese Situation habe sich verbessert. Zum Klima wird ausgesagt:
Die Bewertung der stadtklimatischen Situation erfolgt auf der Grundlage der Klimaanalyse Herne.
In der synthetischen Klimafunktionskarte ist der Planbereich als Klimatoptyp "Stadtklima" ausgewiesen. Bezeichnend für diesen Klimatyp ist die Dämpfung der Klimaelemente, eine deutlich geringere nächtliche Abkühlung, ein reduzierter Luftaustausch, in der Summe der Auswirkungen ergibt sich eine Wärmeinsel. Innerhalb des Klimatoptyps "Stadtklima" ist von erhöhten Schadstoffemissionen und von Lärmbelästigungen auszugehen. Aufgrund des eher geringen Ausgleichswirkungspotentials der entfallenden Grünfläche ist eine beachtliche Negativwirkung des geplanten Vorhabens nicht zu unterstellen.
Obwohl alles besser ist, wird ein Schaden (Defizit) von 2. 623 Wertpunkten festgestellt. (Ich weis damit nichts anzufangen.) Weiter heißt es. Ein Ausgleich in ummittelbarer Nähe ist nicht möglich. Dieser soll durch Teilentsiegelung eines Fußgängerweges an der Schäferstraße durchgeführt werden. Hier im Stadtparkbereich ist die Luftgüte besser und es wohnt dort eine andere Klientel als im Bereich Sodinger Straße / Kreuzkirche. Unterschrieben hat die Verwaltungsvorlage im Auftrag des Oberbürgermeisters der Stadtrat Terhoeven. Dieser für die Bauverwaltung und für Umweltschutz zuständige Mann wurde am 19 2. 2003 in geheimer Abstimmung von 30 der 57 Bürgervertreter für eine weitere Amtsperiode wieder gewählt.
Merksatz: Jeder Sch... dem die Bürgervertreter zugestimmt haben, ist auch zum Wohle der Bürger gedacht. Diese merken es nur nicht im-mer!

Jetzt, Ende 2005 ist das Kino schon über ein Jahr in Betrieb. Es läuft dem Benehmen nach gut. Der Stelzenläufer ist bisher noch nicht wieder im Stadtbild aufgetaucht. Die vorgeschlagenen Ausgleichsmaßnahmen sind noch nicht durchgeführt worden. Ei solch einem Verhalten brauchen sich die Politiker nicht wundern, wenn ihre Aussagen nicht ernst genommen werden. Durch solch ein Verhalten werden sie unglaubwürdig.

Heimat

Die abgebildete Vignette befindet sich links obenauf dem Titelblatt des von H. Döring Lehrer von Baukau bei Herne geschriebenem Buch „Chronik von Strünkede und den umgebenden Gemeinde“ 1896. Ob es sich um eine Zeichnung der damaligen Landschaft handelt, ist nicht belegt. Rechts unten ist auf dem Blatt das Schloß Strünkede abgebildet.

In dem Buch wird weiter genannt: Auf S. 2. wird eine Urkunde/Vertrag im (Erlaubniss für Strünkede) Jahre 1471 erwähnt der unter anderem diie Fischereynutzung auf der Emscher beschreibt: „ von dem Voskolke an bis an die Mühlenvort über Crange. Auf S. 9 eine Schmedebecke in Sodingen. S. 11 „ Bemerkenswert ist in dieser Urkunde (Ewiger Vergleich über die Nutzung der Emscher (1574) und die Schreibweise des Wortes Srünkede als Strunkhede. Eine Erklärung findet sich nicht. Ich vermute, er wollte zum Ausdruck bringen, mit dem Wort könnte eine Strunkhede (Strauchheide ) gemeint sein, vielleicht auch Strunkheide, mit Strunken, Rohr, Schilf, mit Ried bewachsene Heide gemeint sein. Das wäre eine feuchte Heide. Solche Flächen hat es im Emscherbruch bestimmt gegeben.

Von Steinen schrieb 1757 einen Bericht über Herne.

Eine Urkunde vom Oktb. 1787 belegt den Verkauf einiger Parzellen von einem Grüter an Trösken und Laakmann. Ob in früheren Jahren im Emscherbruch der Gagelstrauch (Myrica gale) beheimatet war?. Der nächst mir bekannte Standort liegt in den Borkenbergen. Dieser Strauch wurde auch als Grut bezeichnet. Wegen seiner Würze wurde er dem Bier beige-mischt. Ein Grüter war ein Bierbrauer der Grutbier auf seinem Hof herstellte und verkaufte (Gruthof)

Ein Garten zum Klettern

In Horsthausen werden Spielplatz-Pläne vorgestellt
Wenn sich heute die Mitglieder der Bezirksvertretung Sodingen um 15 Uhr in der Akademie Mont Cenis zu ihrer Sitzung treffen, wissen sie, dass sie am Donnerstag (24. Januar) schon wieder am Zuge sind. Die Kommunalpolitiker finden sich dann nämlich um 19 Uhr in der Horsthauser Begegnungsstätte an der Gneisenau-Strasse 6 ein, und in diesem Fall sind nicht nur die interessierten Erwachsenen angesprochen, sondern insbesondere auch die Kinder. Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit zur Wohnumfeldverbesserung in dem Stadtteil sollen bei dieser Gelegenheit die Umbaupläne für den Spielplatz an der Horsthauser Straße vorgestellt werden, die das Stadtteilbüro gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern aus der Grundschule Diedrichstraße und der Hauptschule Jür-gens Hof entwickelt hat.
Im Bereich des alten Spielplatzes ist demnach die Einrichtung eines Klettergartens vorgese-hen, in dessen Mitte ein Baumhaus stehen wird. Zum Fußballplatz hin soll eine so genannte Bewegungsbaustelle entstehen. In einem Materialhaus werden diverse Spielgeräte unterge-bracht sein, die nicht zuletzt von ganzen Gruppen, beispielsweise aus Schulen, Kindergärten oder Sportvereinen, benutzt werden können. 18. 1 2002
Der Spielplatz liegt in einem früheren Eichenwäldchen.

Die Grabsteine im Behrenspark

sind ein historisches Adressbuch. Was die Stadt schließlich erkannt hat. Seit September stehen die verbliebenen 22 Grabmale unter Denkmalschutz. Umso mehr hat es Bürger irritiert, dass ein Teil quasi über Nacht verschwunden ist.
Namen, die es schon im Mittelalter gab, Menschen, die die Geschichte der Stadt mitschrieben, wurden dort in Stein gemeißelt. Zum Beispiel Schulte-Hiltrop, Schlenkhoff, Rensinghoff, Overkamp, Sehrbruch, Düngelmann, Rembert, Lechtape oder Westerworth. Ein Nachfahre der Westerworths, Friedrich-Wilhelm Welskopp, erhielt Ende September die Nachricht der Stadt, die Grabsteine im Behrenspark seien in die Denkmalliste eingetragen worden - als „einmalige Zeitzeugen für den Wandel in der Begräbniskultur".
Kurze Zeit später, am Totensonntag, besuchte Welskop mit Familie den früheren Friedhof, doch die Grabstätte seiner Vorfahren fand er nicht. Das Grabmal war, wie andere, ver-chwunden - „ohne Unterrichtung der betroffenen Familien", so Friedrich-Wilhelm Welskop
Die Untere Denkmalbehörde der Stadt entschuldigt sich für das Versäumnis, gesteht ein „Das ist wirklich dumm gelaufen." Für das Entfernen einiger Grabsteine nennt man einen „guten Grund": Die steinernen Urkunden mit biografischen Daten bedeutender und weniger bedeutender Bürger der Stadt seien auf dem Bauhof des „Lichtburg"-Investors sicher eingelagert worden: „In einem Schuppen, abgedeckt mit Planen." Die Einlagerung habe man veranlasst, um die Denkmäler vor Schaden zu bewahren. Denn: An ihrem Standort, nahe der Kirchhofstraße, verläuft in Kürze wieder Baustellenverkehr. Dann nämlich, wenn zwischen „Lichtburg"-Gebäude und Behrenspark ein neues Wohn- und Bürohaus errichtet wird. Die Baustraße ist schmal, Kollisionen von Lkw mit den Grabsteinen seien nicht auszuschließen, so die Stadt.
Nach Abschluss der Bauarbeiten, das wird 2003/2004 der Fall sein, sollen die Zeitzeugen wieder gesetzt werden. Wo auf dem Behrensfriedhof, steht noch nicht fest. Klar aber sei, so die Stadt, „dass sie als Blickfang aufgestellt werden". Der Friedhof entstand 1841. Damals kaufte die evangelische Gemeinde von den Erben Schulte-Bergelmann 2 Morgen und 56 Ruten zum Preis von 600 Talern. „Die Insel des Todes", so die damalige Bezeichnung des Ortes, wurde 1875 um 1 Morgen, 16 Ruten und 42 Fuß in Richtung Behrensstraße erweitert. 1883 wurde der Kirchhof „der allgemeinen Benutzung entzogen". 1924 schließlich erhielt die Stadt die Genehmigung der Kirche, das Gelände in eine Erholungsfläche umzuwandeln. Aber erst 1990 verkaufte die Kreuzkirchengemeinde den Park. –hawi WAZ 7. 12. 2002

Jetzt muss der Bürger noch 2 Jahre auf einen ordentlichen Park verzichten. Was passiert, wenn an dem Wohnhaus ein größerer Schaden entsteht? Geht es dann wieder durch den Park? Die Denkmalgeschützten „Blickfänge sind Ende 2005 immer noch nicht aufgestellt. Die Bürger scheint das nicht zu stören.

Hof Werth. Börnig Obstwiese

Schützenswerte Streuobstwiese ?
(F. 0.) Die Landesnaturschutzgesetze können bestimmen, wann ein besonders schützenswer-tes Biotop vorliegt. Dies kann beispielsweise auch für eine Streuobstwiese gelten. Kommt einem Grundstück diese Qualität zu, kann darüber nicht hinweggegangen werden. wenn eine Abwägung über die Bebaubarkeit notwendig ist. Dies gilt auch dann, wenn die Naturschutz-behörde auf die Besonderheit nicht hingewiesen hat. Denn das Vorliegen eines gesetzlich besonders geschützten Biotops, dessen Existenz der Gemeinde bekannt ist, muss sie auch dann berücksichtigen, wenn dies nicht noch zusätzlich von Trägern öffentlicher Belange ge-fordert worden ist (Urteil des Oberverwaltungs¬gerichts Bautzen vom 4.10.2000-1 D 683/99). Aus Gartenpraxis 8.02

Der Hof Werth wurde mit allen Einrichtungen, auch der Obstwiese unter Schutz gestellt. Die Unterschutzstellung wurde von der Besitzerin beantragt. Sie vertraute wohl den Erben nicht. Inzwischen wurden am Hof bauliche Veränderungen und die Bebauung eines großen Teils der Obstwiese vorgenommen. Die Denkmalbehörde hat zugestimmt. Was ist von dieser Behörde zu halten?

Wasservögel sollen am Kanalufer wieder Ruhe finden

Stadt reaktiviert zwei beschädigte Biotope
Es waren Rückzugsorte für Wasservögel, für Löffelenten oder Nilgänse - dann kam der Mensch. Schwimmer, Sonnenhungrige und Angler machten sich an den Stillwasserbiotopen am Rhein-Herne-Kanal breit, störten Flora und Fauna. Die Stadt hat die beschädigten Biotope reaktiviert. Martin Pawlicki vom Fachbereich Umwelt hebt schwer an einem Stein. Der liegt, wo er nicht hingehört, diente mit anderen „Kavensmännern" als Querungshilfe zwischen zwei Uferab-schnitten. Badegäste, Camper oder Angler hatten die Brocken umgesetzt, um an ein einsames Plätzchen am Wasser zu gelangen - verbotenerweise. Im Zuge des Kanalausbaus 1990 hatte das Wasser und Schifffahrtsamt in Kooperation mit Stadt und Landschaftsbehörde zwei 200x30 Meter große Rückzugsgebiete für Wasservögel in Horsthausen geschaffen. Es sind die einzigen am Ufer des Kanals. Dort, im Niedrigwasser, sollten Tiere ungestört brüten, rasten oder Jagen. „Die Vögel haben die Biotope angenommen, bis der Mensch hier Einzug hielt", sagt Martin Pawlicki. Badegäste bauten einen Strand, Angler fingen Köderfische, Schwimmer sprangen ins Nass, machen Feuer, feierten und ließen ihren Müll liegen. „Des Som¬mers ist dem Wahnsinn am Kanal keine Grenze gesetzt", sagt Michael Herrenberg vom Wasser- und Schifffahrtsamt. Der Mensch gefährde sich selbst, den Schiffsverkehr und letztlich auch Tier- und Pflanzenwelt. Im Bereich der Biotope soll damit Schluss sein. In Zuammenarbeit mit Schifffahrtsamt und Landschaftswächtern hat die Stadt die Rückzugsgebiete eingezäunt, die Schäden beseitigt und neue Pflanzen gesetzt. Eisvögel, Gänsereiter und Löffelenten sollen zurückkehren und unter Beobachtung der Wasserschutzpolizei die Ruhe finden, die sie brau-chen. Wer sich künftig dennoch an den Biotopen zu schaffen macht, dem droht ein Bußgeld. „Zwischen 50 und 50 000 Euro", sagt Martin Pawlicki. kai
Hier an der „Lagune“ habe ich selbst zerstörte oder verlassene Schwanennester gesehen. Der mitgebrachte Müll nahm enorme Größen an Meist sind es Dosen und Verpackungsmaterial für mitgebrachte Speisen und Getränke- Da fragt man sich, wenn sie ihre Taschen voll mitge-bracht haben, können sie die Reste nicht mit zurück nehmen? Sie kommen beim nächsten mal wieder und lagern in ihrem Dreck.
Eigentlich bin ich für einen Umweltschutz ohne Zaun. Mit meinem Stahlmattenzaun kann man die Flächen aber schützen. Der an Biologie interessierte Bürger aber kann seine Studien dahinter nicht mehr betreiben Andere Maßnahmen wären mir lieber, Belehrung und auch Be-strafung. Das aber Bedarf den Einsatz von Personen und wer macht so etwas gerne, Land-schaftswächter? Es wäre auch mit Kosten verbunden. Doch auch Stahlgitterzäune kosten Geld Sie sind teuer. Das Geld dafür könnte sinnvoller eingesetzt werden, auch für den Erhalt von Natur.
Am Teich des früheren Werfthafen in Hosrthausen hatte ich ein ungutes Erlebnis. Am zuflie-ßenden Wasser, der künstliche Bachlauf war mit groben Steinen gefasst, waren zwei Knaben unter Aufsicht ihrer Oma damit beschäftig, die Steine zu lockern und in die Gegend zu wer-fen. Als ich meinen Unwillen darüber Kund tat, fühlte sich die alte Dame angegriffen. Die Kinder dürfen heute gar nichts mehr machen und ähnliches bekam ich zu hören als die drei abzogen. Heute komm ich an den Teich nicht mehr heran. Ein Stahlmattenzaun verhindert das. Die Stahlmattenzäune nehmen immer mehr zu. Werden sie zu dicht am Boden angebracht, kann selbst der Igel nicht mehr hindurch. Die Verinselung der Landschaft nimmt zu. [1]

Wenn Du für ein Jahr im Voraus planst, pflanze Reis. Planst Du für 10 Jahre, dann pflanze Bäume.
Wenn Du aber für 100 Jahre planst, dann erziehe den Menschen.
Kuan-Tsu chinesischer Dichter 5. Jahrhundert


Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Karl-Heinz Monno 1999-2003