Musterung Anno 1861

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel

In den Märkische Blätter des 13. Jahrgangs 78ste Ausgabe vom 28. September 1861 wurde folgende Bekanntmachung über eine generelle Musterung aller "Kontrollpflichtigen" veröffentlicht. Für Herne fand diese auf der Vöde statt.

"Bekanntmachung.

Der diesjährige Herbstappell für sämmtliche Controllpflichtige der 5. Compagnie des 2. Bataillons (Iserlohn) 3. Westphälischen Landwehr=Regiments Nro. 16, findet folgenderweise Statt:
1. Amt Hattingen:
a. Wehrleute 2. Aufgebots aller Waffen am 7. Oktober., Morgens 10 Uhr, zu Hattingen an der Ruhrbrücke;
b. Wehrleute 1. Aufgebots aller Waffen am 7. Oktober., Morgens 11 Uhr, zu Hattingen an der Ruhrbrücke;
c. Reserven aller Waffen und Superrevidenden am 7. Oktober., Mittags 12 Uhr, zu Hattingen an der Ruhrbrücke;
2. Stadt Hattingen:
Sämmtliche Mannschaften aller Waffen am 7. Oktober.,- Nachmittags 3 Uhr, zu Hattingen an der Ruhrbrücke;
3. Amt Wattenscheid:
a. Wehrleute 2. Aufgebots und Reserven aller Waffen am 8. Oktober., Morgens 10 Uhr, zu Wattenscheider=Haide am Handweiser;
d. Wehrleute 1. Aufgebots aller Waffen und Superrevidenden am 8. Oktober c. Morgens 11 Uhr, zu Wattenscheider=Haide am Handweiser:
4. Amt Herne:
Sämmtliche Mannschaften aller Waffen am 8. Oktober, Nachmittags. 3 Uhr. zu Bochum auf der Voede[1];
5. Stadt Bochum:
a. Wehrleute 2. Aufgebors aller Waffen am 9. Oktober., Morgens 9 Uhr, zu Bochum auf der Voede;
b. Wehrleute 1. Aufgebots aller Waffen am 9. Oktober., Morgens 10 Uhr, zu
c. Reserven aller Waffen und Superre videnden der Stadt Bochum am 9. Oktober, Morgens 11 Uhr, zu Bochum auf der Voede;
6. Amt Bochum:
a. Wehrleute 2. Aufgebots und Reserven aller Waffen am 9. Oktober., Nachmittags 2 Uhr, zu Bochum auf der Voede;
d. Wehrleute 1. Aufgebots aller Waffen und Superrevidenden am 9. Oktober c. Nachmittags 3 Uhr, zu Bochum auf der Voede:
7. Stadt Witten und Amtsbezirk Langendreer:
a. Wehrleute 2. Aufgebots und Reserven aller Waffen am 10. Oktober c. Morgens 9 Uhr am Crengeldanz bei Witten;
d. Wehrleute 1. Aufgebots aller Waffen und Superrevidenden am 10. Oktober., Morgens 10 Uhr, am Crengeldanz bei Witten;
8. Amt Blankenstein:
a. Wehrleute 2. Aufgebots aller Waffen 8B.19., Oktober., Nachmittags 2 Uhr, zu Westherbede „an der großen Weste“, 10 Minuten vom Dorfe Herbede an der Crengeldanz=Herzkamper=Actienstraße.
b. Reserven und Wehrleute 1. Aufgebots aller Waffen, sowie Superrevidenden des Amtsbezirks=Blankenstein am 10. Oktbr. c. Nachmittags 3 Uhr, zu Westherbede „an der großen Weste“, 10 Minuten vom Dorf Herbede an der Erengeldanz=Herzkampere Allenstraße.
Ungehorsames Nichterscheinen, sowie Zuspätkommen wird disziplinarisch mit mittlerem Arrest geahndet, und wenn erschwerende Umstände vorliegen, gerichtlich bestraft.
Wer aus einem triftigen Grunde, z. B. wegen Krankheit, am Erscheinen wirklich verhindert sein sollte, muß dies durch von der Ortsbehörde beglaubigte Atteste, rechtzeitig vor dem Appell beim Bezirksfeldwebel nachweisen; nachträgliche Entschuldigungen, oder Entschuldigungen durch Kameraden und nicht zulässig.
Iserlohn, 11. September 1861. Schlönbach,
Major z. D. und stellv. Bataillons Commandeur.

Für 1863 ist vermerkt, dass die Musterung sämmtlicher Mannschaften aller Waffen[gattungen] der 5. Compagnie des 2. Bataillons (Iserlohn) 3. Westphälischen Landwehr=Regiments Nro. 16 am 6. Oktober, Nachmittags 3 1/2 Uhr, auf dem alten Kirchhofe an der evangelischen Kirche stattfinden sollte.[2]

Beim Kirchhof blieb es dann erst einmal.[3]

Lesen Sie auch



Einzelnachweise

  1. "Die B o c h u m e r V ö d e umfaßte fast den ganzen nördlichen und östlichen Teil der Stadtfeldmark. Von den Schmechtingswiesen an der Herner Straße zog sich die k l e i n e V ö d e über das heutige Villenviertel am Stadtpark bis zu den Sportplätzen an der Castroper Straße und der dort geplanten Gerther Straße. Die G r o ß e V ö d e umfaßte das Gelände zwischen der Castroper Straße und der Rheinischen Eisenbahn. In diese Vödeländereien schob sich der Dieckmann-Hof der Bauernschaft Grumme an der Castroper Straße ein; das östlich dieses Hofes liegende Vödegelände hieß die „L ü t k e (= k l e i n e) V ö d e“. Ein weiterer Teil der Vöde war die „K r ü m m e d e“. In dem Wort steckt noch das alte „ede“–Heide; es bedeutet wohl ursprünglich: Teil einer größeren Heidefläche." Vgl.: Höfken: Zur Geschichte der Bochumer Vöde. In: 1930 Bochum Ein Heimatbuch. Online auf der Webseite der Kortumgesellschafte
  2. Vgl.: Märkische Blätter, 23. September 1863.
  3. Märkische Blätter 1864