Hofesversammlung 1809 zu Castrop

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel

Wie in Eickel (Vgl. Martinsbuch) gab es auch für den Hofverband Castrop eine gewisse Nachbarschaftshilfe die Aufgrund der Zugehörigkeit zum Hofesverbandes des alten Reichshofes zu Castrop bestand. Einmal jährlich, zumeist wie in Eickel im November, gab es ein Treffen in Castrop, in dem die Hofesbeamten (Schreiber und Frohne) zumeist einen „Schmaus gaben, bestehend in einem Schinken mit den dazu gehörigen Getränken“. Dieses wurde aus den Gewinnen der an die Beamten verpachteten Gelände bezahlt. Folgende Urkunde wird in einem Artikel in der Dormunder Zeitung erwähnt:

Aktum
Im Hof Castrop, den 21. November 1809

In dem auf heute zur Abhaltung des Hofestages hierselbst bestimmten Termine fanden sich nachstehende Hobsgeschworenen persönlich ein, als:

1. Bergelmann zu Herne, 2. Coppenberg daselbst, 3. Schulte=Alstedde, 4. Klein-Alstedde, 5. Serres zu Beringhausen, 6. Rütershof zu Obern-Castrop, 7. Sibbe daselbst, 8. Cöllmann zu Westhofen, 9. Neuhaus daselbst, 10. Gruthölter, 11. Amand zu Roxel und 12. Wever zu Velwig.

Hierauf sind die jährliche Gefälle angegeben.

A. An Bestättnis.(Verheiratung.)

  1. Stegmann zu Sodingen mit Drenhaus Tochter von Euberg.
  2. Noete zu Beringhausen mit Elisabeth Berensmann von der Strittheide.
  3. Dietrich Hubbert von Bövinghausen, außer dem Hof verheiratet mit der Witwe Isbrock bei Mengede.

B. An Versterb.

  1. Alte Frau Cöllmann zu Westhofen— 36 St.(über.)
  2. Junge Frau Cöllmann daselbst— 36 St.
  3. Johann Platzmann zu Oberncastrop— 33 Stüber.
  4. Alte Frau Echterhoff daselbst— 36 St.

Der Noete zu Beringhausen sistirte sich(stellte sich ein) bei der heutigen Hofes=Versammlung, und bath, daß man seine Ehefrau Elisabeth Berensmann in den Hof Castrop gehörig mögte auf und anneymen. Diesem Gesuch wurde gegen Abfindung an die Versammlung deferirt (genehmigt).

Stegmann zu Sodingen erschien gleichfalls bei der heutigen Hofes=Versammlung und bath, daß man seine Ehefrau Maria Katharina Drens in den Hof Castrop mögte auf und annehmen. Dieses Gesuch wurde gleichfalls gegen den gebräuchlichen Abtrag an die Versammlung acceptirt.

Womit dieses Protokoll geschlossen und unterschrieben.“[1]



Verwandte Artikel

Quelle