Haus Horst

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel
Haus Horst
1865-Horsthöfe.jpg
Bildinfo: Lage um 1865
Auch bekannt als: Haus Hörst(g)chen
Letze Änderung: 16.03.2024
Geändert von: Andreas Janik
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Wappen Speissen Westfalen Tafel 110 6 Eickel.jpg

Haus Horst oder Hörstchen

war ein altes Lehengut der Limburg-Styrumer Grafenlinie. Belehnt waren die Adeligen von Eickel. Im Jahre 1392 wurde Johan Ekel (1376 - 1427) belehnt und danach erhielt es sein Sohn (1458: der "grote Johann auf der Horst"); ihm gehörten auch die Horsthöfe. Von seinen Kindern wurde der Sohn "Derick van Ekel" 1479 mit dem obersten Haus zur Horst belehnt; er starb nach 1502 kinderlos, worauf Horst auf seinen Vetter "Evert auf dem niedersten Haus zu Krange" überging.

Seine Kinder blieben auf Gut Horst, der Sohn Heinrich nannte sich Herr zu Horst, Vörden (bei Castrop) und Brockhausen; der Sohn Dietrich, verheiratet mit Agnes von Elverfeld, war Droste von Iserlohn und saß wohl auf dem unteren Haus von Krange, wo er und sein Bruder Heinrich 1514 genannt werden. Haus Horst ging dann auf die Söhne des Heinrich Lorenz und Jasper im Wege der Erbteilung über. Sie starben vor 1605. Haus Horst muss von ihnen an Bernhard von Oer verkauft worden sein. 1602 saß Hermann von Oer auf Horst.

Danach ging Haus Horst auf Lambert von Oer zu Kakesbeck über. Er und seine Frau Margarete von Bodelschwingh verkauften am 30. Dezember 1626 auf Haus Sandfurt ihre Gerechtigkeit an dem adeligen Haus zur großen Horst im Kirchspiel Eickel an Wilhelm von Hugenpoth und seine Frau Aleonora von Ripperden auf Haus Gosewinkel für 4.860 Reichstaler. Am 1. März 1636 genehmigte vor dem Richter Hermann Hugenpoth zu Bochum Dietrich von Eickel auf Haus Weitmar diesen Verkauf "als Gläubiger". Wilhelm von Hugenpoth übertrug durch Vertrag vom 9. November 1656 an seinen ältesten Sohn Johann die Häuser Goswinkel und Hilbeck, an seinen zweiten Sohn Balthasar Haus Hemmerde; die vier Töchter Anna Sofia, Clara Elisabeth, Wilhelmine Eleonore und Petronella Margareta erhielten je 2.000 Reichstaler. Haus Horst behielt sich der Vater als Leibzucht vor; es sollte nach seinem Tode an Johann fallen. Nach dem Tode des Vaters wurde Haus Horst an Christoph Beverförde verpachtet. Da nach dem Dreißigjährigen Krieg kein Geld zu beschaffen war, mussten sich die vier Töchter mit den Zinsen (Pacht aus den Erbgütern) begnügen. Die Töchter blieben auf Horst sitzen; zwei traten ins Damenstift Gevelsberg ein. Clara Elisabeth heiratete später Herrn von Portmann in Aurich. Nach dem Tode Johanns erbte seine Tochter Walpurg Eleonore, verheiratet mit Johann Sigismund von Aßbeck auf Goor, Haus Horst. 1697 starb von Aßbeck; er wurde von einem Leutnant Wiesmann, der eine Verwandte von Asbecks geheiratet hatte, beerbt.

Dessen Gläubiger von Elverfeld brachte dann Horst an sich und ließ sich 1706 belehnen. Franz Sigismund von Elverfeld auf Haus Steinhausen an der Ruhr und seine Nachkommen blieben im Besitz von Haus Hörstchen, bis Leutnant Ludwig von Elverfeld 1865 den Besitz an den Grafen Hermann Droste zu Vischering von Nesselrode-Reichenstein auf Schloss Herten übertrug. [1] [2] [3] [4] [5] [6]

Von Steinen berichtet dazu kurz: "3 Hörstgen Ist ein Adlich freyes Haus nicht weit vom Crange gelegen und sol ein Witwensitz von Gosewinkel seyn. Als nun ein Lieutenant N Wiesmann eine Fräulein v. Asbeck heyrathete setzte er sich auf das Gut, weil nun der v. Elverfeld zu Daalhausen an dessen Erben zufodern hatte, hat er dasselbe an sich gebracht."Steinen 1757 S. 241

Gebäude

Das Schlösschen ist schon vor 1800 verschwunden. An seiner Stelle soll ein sog. Jägerhäuschen gestanden haben, das um 1840 abgetragen worden sein soll. Eine zum Besitztum gehörige Scheune hatte etwas länger überdauert und befand sich an der Hauptstraße. Ob es eine in der Quelle erwähnte Mühle auf der Höhe des Mondpalastes gegeben haben soll, ist unsicher.[7]

Aufsitzer

  • Familie von Eickel zu Haus Eickel.

Erbteilung

  • 1375 Heidenreich von Eikels Söhne Johann und Dietrich von Eikel teilen sich das väterliche Erbe

Linie von Eickel zu Horst (Bickern)

  • Johann v. Eickel zur Horst (1375-92) oo um 1375 Stine van Overhusen, Kinder:
    • Diderik van Ekel
  • 1375 Johann erhält u.a. das Limburger Lehnsgut Horst mit den Unterhöfen zu Lehen und wohnt dort auf Dauer.

1376 Diederich von Eyckel bekennt, dass das Haus zur Horst (Bickern), das Gut auf dem Lare und einige andere Güter seinem Bruder Johann gehören sollen.

1382 Johann von Eyckel verpfändet dem Heinrich von der Dorneburg ein Stück Landes.

  • 1392 Lehnbücher der Grafen von der Mark: "Johan Ekel to manlene den bergh, daer dat overste huys oppe der Hoerst (Bickern) oppe steit, in dem kerspele van Boychem."
    • Es handelt sich hier um das adelige Haus Horst, später Hörstchen genannt, in der Bauerschaft Bickern (heute Wanne) in Wanne-Eickel.

1392 Hake von der Brüggeney Pastor zum Hamm und Johann von derBrüggeney dessen Brüder verkaufen dem Johann von Eyckel ihr im Kirchspiel von Bockum gelegenes Gut op dem Velde.

1392 Diderik van Ekel, Hennekens soen van Ekel, Mitglied der Kalandbruderschaft zu Essen / Wattenscheid

1392 Johann van Ekel in dem Gosewynckel, Hinrich, filius eijus, Mitglieder der Kalandbruderschaft zu Essen / Wattenscheid.

1393 Lehnbücher der Grafen von der Mark: "Johan van Eglo hefft entfangen to manlene dat overste huys tor Horst (Bickern)."

Erbwechsel zu Horst

  • Johann von Eickel (1409, 1442+) zu Horst, Kinder:
    • Diederich von Eickel (1420), Hennekens Sohn

11.11.1420 Johan von Eickel, Diederichs Sohn, und Diederich von Eickel, Hennekens Sohn, ihr Hofesschulte Hans zu Eickel, ihr Hofesfrone Hans Schultekens in Wanne und ihre Hofesleute Hans Langenbeckmann und Hans Kleinebeckmann tauschen mit Scerys von Eyckel den in den Eickeler Oberhof gehörenden Hülshof gegen das jetzt von Diederich op der Wieschen bebaute Holtrod und gegen eine Jahrrente von 4 schweren rheinischen Gulden.

Johan und Diederich von Eickel bekunden ferner, daß ihr Neffe Sceryes von Eickel den Hülshof an Diederich von Asbeck, ihren Schwager, verpfändet hat.

1442 Johann von Eyckel, seligen Hennekens Sohn, verkauft dem Johann v.Dalhausen eine jährliche Rente von 5 rhein. Gulden aus seinem Gute dem Velde, gelegen bei Bickern im Kirchspiele von Eyckel.

1444 Johann von Eyckel seel. Hennekens Sohn verkauft dem Evert von der Brüggenege Kirchherrn zu Eyckel undVerwahrer des Hospitals bei Staleycken für 40 rhein. Gulden seinen vierten Teil an dem Gute zur Grume zu Behuf des Hospitals, auf Wiederlöse.

1458 Johann von Eyckel, Hennekens Sohn verkauft dem Johannes Mey, Grüter zu Essen, eine Rente von 6 Malter Korn aus seinem Gute op der Horst.

1464 Johann van Eyckel, Hennekens Sohn, übergibt das Gut Ostorp im Amte Bockum gelegen, das er lange Jahre widerrechtlich gehraucht, dem Francke von Honnepel, Comthur zu Welhem, zu Behuf dieses Gotteshauses.

Erbwechsel

Leichenstein aus der Kapelle Bladenhorst, heute im Waldfriedhof Castrop-Rauxel

1479 Derick von Ekel, des groten Johans Sohn, wird duch Wilhelm von Limburg-Styrum mit dem obersten Haus zur Horst belehnt. Sie waren auch Lehnträger einer Rente von 7 Mark aus dem Hof zu Eikel.

Multi-Erbwechsel

1543 Heinrich von Eickel (aus Horst im Amt Bochum) 1.oo Dorothea v. Böckenförde gt. Schüngel, Erbin von Haus Bruchhausen (Hüsten)

29.03.1600 Die Eheleute Jasper van Eckell auf der Horst und Anna von der Wyck verkaufen an Dyrick Monstatt für 80 Taler 1 Malter Saatland aus ihrem Gut Wyneken zu Gynnichfeld, gelegen in Sypmans velde uf Aldendorpe, mit einem ende uf die Mergelkule schetend und mit dem anderen uf den Wegh, frei, ledig und unbeschwert. Die Wiedereinlöse ist nach 8 Jahren, jährlich am 22. Februar (cathedra Petri), nach vorheriger Kündigung gestattet. Nach dieser Zeit bleibt den Käufern die Pachtung zum üblichen Pachtpreis unter Anrechnung ihrer Verbesserungen und Düngungen vorbehalten. Zeugen: Hynrich Lyndeman, Hinrich Hussmann, Vincens Nalhove als dieses breves schrvver.

  • Stadtarchiv Herne/Wanne-Eickel, Urkunde Nr. 126, Original, Pergament, Siegel ab.

Amt Bochum

18.10.1552 Ritterzettel: Everdt van Eickell up der Horst ist im Stifft Collen wonhafftich.

Familie von Oer

Haus Horst wurde an Hermann von Oer verkauft der dort am 1. Mai 1612 verstarb und in Bladenhorst beigesetzt wurde. Er war der Bruder der Johanna von Oer ∞ Philipp von Viermund zu Bladenhorst.

Archiv

Archiv Ahausen

Infolge des Erbanfalls von Ahausen durch die von Rump gelangte der Bestand Crange Ende des 19. Jahrhunderts nach Ahausen:

  • Archiv Haus Ahausen (Finnentrop)
    • Besitzer Familie von Spee
      • Bestand Haus Crange
      • Inhalt
        • 186 Akten (15.-20. Jhdt.), Darin: Bausachen; Gutsverwaltung Eickel, Crange und Horst.
  • Archiv Haus Herten Bestand die Herren von Eyckel zum Krange, im Archiv von Nesselrode, Schloß Herrnstein, 53809 Ruppichteroth

Verwandte Artikel

Ursprungstext mit Autorenverzeichnis

Stadt Herne: Auf dem Hörstchen
Genealogie-Wiki: Haus Horst (Bickern), abgerufen am 14. März 2015

Quelle

  1. "HERNE - von Ackerstraße bis Zur-Nieden-Straße", Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen, bearbeitet von Manfred Hildebrandt, Ralf Frensel, Jeannette Bodeux, Franz Heiserholt, Veröffentlichungen des Stadtarchivs Herne, Herne 1997
  2. Hulshoff/Aders 1963, Nr. 1452
  3. VuKAH, Gemeinde-Atlas Bickern 1823. Übersichts-Handriß
  4. Westerburg-Frisch 1967, S. 4, Nr. 52
  5. Wilkes 1937, S. 537
  6. http://www.herne.de/kommunen/herne/ttw.nsf/id/DE_Auf-dem-Hoerstchen?OpenDocument&ccm=080068
  7. https://zeitpunkt.nrw