Engelbert Esser

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel

Engelbert Esser (geboren am 4. Januar 1816 in Warstein-Mülheim, gestorben am 12. April 1880 in Mülhausen im Elsaß) war ein Preußischer Amtmann, Bürgermeister und Eisenbahnbeamter.

Leben

Engelbert Joseph Esser wurde als Sohn des Rezeptors bzw. Großherzoglich Hessen-Darmstädischen Rentmeisters Peter Esser und seiner Frau Therese Arndt in der ehemaligen Deutschordenskomende Sichtigvor geboren und am 7. Januar in der St. Margarethen Kirche getauft.

Taufurkunde

1825-1835 stand er im 28. Landwehr-Regiment zu Köln, schon als Seconde-Leutenant.[1][2][3] Nach seiner Militärkarriere im 16ten Landwehr-Regiment (Meschede), wo er 1839 zum Second-Leutnant befördert wurde, wurde er Landwehroffizier und ging in den Staatsdienst.
1842 wird vermeldet, dass: "Der bisherige Oberlandesgerichts-Referendar Engelbert Esser [...] auf seinen Antrag aus dem Justizdienste entlassen [...] und bei hiesiger Königlichen Regierung als Referendar eingetreten" ist.[4]

Amtmann in Herne=

Nachdem Amtmann Hollweg als Steuerempfänger in die Heimatstadt seiner Frau - Soest - gewechselt war, wurde der Regierungsreferendar Esser zum kommissarischen Amtmann des Amtes Herne bestellt. Dieses geschah zum 5. Januar 1847. [5] [6]

Auszug aus dem Amtsblatt der Bezirksregierung Arnsberg vom 23. Januar 1847.

Dem kommissarischen Amtmann Esser war es vergönnt, am 15. Mai 1847 den Bahnhof Herne mit einer kurzen Ansprache zu eröffnen.[7]

im Juni 1850 vertritt er kommissarisch den Iserlohner Landrat Schütte.[8]

Nachdem die Gemeindegesetzgebung in Herne eingeführt werden sollte, musste ein neuer Bürgermeister und die Beigeordneten gewählt werden. (Vgl. Urkunde 1851 Januar 25) An diesem Wahltag, den 5. Februar 1851 endet für Regierungs-Referendar Esser der Dienst als kommissarischer Amtmann in Herne. In der weiteren Geschichtsschreibung Hernes wird berichtet, das er Bürgermeister von Lüdenscheid geworden sei. Das ist leider nicht ganz richtig.[9]

Er war kurzzeitig kommissarischer Amtmann in Lüdenscheid und wurde schon 1851 vom Peter Spannagel abgelöst.

Weiterer Lebensweg

Christian Klimpel vom Altenaer-lexikon klärt dazu auf: "Nachdem der damalige Bürgermeister von Altena 1853 suspendiert wurde, führte der Regierungsreferendar Esser die Amtsgeschäfte in Altena als stellvertretender Bürgermeister vom 10. Januar 1853 bis zum 31. Mai 1853. Anschließend wurde er bis zum 30. Juni 1854 als kommissarischer Bürgermeister eingesetzt. Offenbar bestand seine Aufgabe darin, seinen Nachfolger einzuarbeiten.

Durch eine Regierungsverfügung wurde Esser am 26. September 1853 nach Altenrüthen versetzt."[10]

Zum Ende seiner Altenaer Zeit heiratet er am 19. November 1853 in Arnsberg[11] Florentine Antonie Agnes Werner (13.05.1824 Berlin[12] Im Kirchenbuch der ev. Gemeinde zu Altena ist er als „Regierung Referendar & zwei. Bürgermeister“ genannt.[13]

Rund 2 1/2 Jahre später hören wir erneut in den Amtsblättern von ihm:
"IC 1628 Die commissarische Verwaltung der zur einstweiligen Erledigung gekommenen Bürgermeisterstelle von Altenrüthen Kreises Lippstadt ist dem Regierungs-Referendarius Esser übertragen und ist derselbe am 18 October d J[1853] in sein Amt eingeführt worden. [14]“ Ein knappes halbes Jahr später: "1 C 689 worden Der bisherige Regierungs Referendarius Engelbert Esser zu Rüthen ist zum Amtmann des Amtes Thülen Kreises Brilon ernannt am 1 März d J [1854] in das Amt eingeführt […][15] Dazu schreibt der Sauerländer Anzeiger vom 4. März 1854: „Brilon. An Stelle des bisherigen Amesverwalters Herrn Auffenberg, der sein Amt niedergelegt hat, ist der Herr Regierungs=Referendarius Engelbert Esser von Königlicher Regierung zum Amtmann des Amtsbezirks Thülen ernannt worden und hat derselbe am 1ten c. die Verwaltung übernommen. „[16]

1854 verlegte er den Dienstsitz des Amtmannes nach Brilon.[17][18][19] Im August 1866 wird er auf eigenen Wunsch entlassen, da die Kassenführung des Amtes durch seinen Rendanten schlecht geführt worden war.[20][21]

Wie aus seiner Sterbeurkunde ersichtlich ist, wandte er sich der Eisenbahnverwaltung zu. Er starb im Jahre 1880[22] als Eisenbahnbeamter in Mülhausen im damals deutschen Elsaß.

Sterbeurkunde von 1880

Verwandte Artikel

Quellen

  1. Rangliste 1825 S. 239
  2. Rangliste 1930 S. 268
  3. Rangliste 1935, S. 292
  4. Amtsblatt für den Regierungsbezirk Arnsberg, 13.08.1842, S. 263
  5. Amtsblatt für den Regierungsbezirk Arnsberg: mit öffentlichem Anzeiger. 1847, S. 29
  6. http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/hd/periodical/pageview/1945428
  7. Vgl. Cgl.: Immer näher klingt das Dröhnen, Keuchen, Fauchen
  8. Vgl.: Iserlohner Kreisblatt vom 22. Juni 1850. Online auf zeitpunkt.nrw
  9. Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%BCdenscheid#B%C3%BCrgermeister
  10. Freundliche Mitteilung vom 25. November 2022. Wir sagen auch hier "Herzlichen Dank".
  11. Reg. Nr. 34. online auf Familysearch.org
  12. Getauft am 13. Juni 1824 Dreifaltigkeit Kirche zu Berlin. Ihre Eltern waren der Tischler Emanuel August Werner und Elisabeth Weidel in Berlin
  13. Reg. Nr. 04a
  14. Amtsblatt für den Regierungsbezirk Arnsberg: mit öffentlichem Anzeiger. 1853. S. 416.
  15. Amtsblatt für den Regierungsbezirk Arnsberg: mit öffentlichem Anzeiger. 1854, S. 152 https://books.google.de/books/content?id=_f9OAAAAcAAJ&hl=de&pg=PA152&img=1&zoom=3&sig=ACfU3U2LZgTCtz1I3eC_tywDSTAQcq32wQ&ci=45%2C347%2C926%2C165&edge=0
  16. [ https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/186979?query=%22Engelbert%20Esser%20%22 Online auf Zeitpunkt.nrw]
  17. Bruns, Alfred: Amt Thülen - Geschichte und Überlieferung, Brilon 1874. S. 36.
  18. Vgl.: http://sebastian-schuetzen-alme.de/index.php/component/content/category/96-verein
  19. http://www.lwl.org/waa-download/archivpflege1_49/Heft_05_1974.pdf?mandator=126 S.5
  20. Amt Thülen: Akte A 37. Freundliche Auskunft des Stadtarchiv Brilon (Fr. Schmidt) vom 29. September 2016.
  21. Bruns, Alfred: Amt Thülen - Geschichte und Überlieferung, Brilon 1874. S. 34.
  22. Sterbeurkunde Nr. 1880/556