Eickel (Namen)

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel

Im Zuge eines Göttinger Akademie-Projektes konnte im Jahr 2020 ein Buch über die Ortsnamen der Städte Bochum und Herne und des Ennepe-Ruhr-Kreises von Michael Flöer erscheinen. Darin wurde auch ausführlich zum Ortsnamen Eickel Stellung genommen und die bisherige Übersetzung "Im Eichenwald" bestätigt.


"Wie immer muss die Überlegung zur Herkunft des Namens von einer Auflistung der älteren Belege ausgehen. Sie bieten gegenüber der heutigen Form „Eickel“ sofort einen gravierenden Unterschied:
1085 (Fä. um 1130., A. 15. Jh.) allodium quod vocatur Eyckloe (Rhein. UB II Nr. 307 S. 314)
um 1150 Eyclo (Urb. Werden S. 217 Z. 26)
vor 1220 curia Ekelo (Vogteirollen Stift Essen Nr. 7 S. 33)
um 1220 curtis Eikelo (Vogteirollen Stift Essen Nr. 7 S. 26)
1227 Ekelo (Limburg-Styrum I Nr. 58 S. 35)
1321 in Eyclo (UB Bochum Nr. 3 S. 8)
[...]
Formen, die der heutigen Lautung „Eickel“ näher stehen, treten erst seit dem 15. Jahrhundert auf:
1474-77 Johan van Ekel (Urb. Werden II S. 473 S. 23)
1486 Ekell (Timm, Schatzbuch S. 42)
1705 Baurschafft Eickel (Timm Kataster S. 181)
[...]
Es ist klar erkennbar, dass die ursprüngliche Form ein „Eick-lo“ o.ä. war. Und damit lässt sich der Name recht gut erklären: es ist eine Bildung mit dem Grundwort ¬ loh „Wald, Hain“, auch „Lichtung“ und dem Bestimmungswort - also im ersten Teil - altsächsisch ēk, mittelniederdeutsch ēik „Eiche“. Das Grundwort wird, im 15. Jh. an den Schreibungen erkennbar, von -lo(h) zu -el- umgestaltet. Im 13. Jh. erscheint vor dem ¬ l ein e als Sproßvokal. Der ON ist mit ‘Eichenwald’ zu umschreiben. -loh in Ortsnamen ist sehr häufig in nord- und mitteldeutschen Ortsnamen, man denke an Gütersloh, Dorla, 800/810 (Fuldaer Traditionen) in Thurnilohum, Hangelo, Iserlohn, Lindloh, Oldesloe, Pullach, Ramelsloh, Wiesloch. Auch in den Niederlanden (Almelo, Eecloo, Hasselo, Hengelo, Mechelen, Tongerloo, Venlo, und in England (hier als -ley), z.B. Alveley, Emley, Aspley usw., ist es häufig."[1]

Literatur


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Einzelnachweise

  1. Prof. Udolph - Zentrum für Namenforschung - Facebook Post vom 9. Juni 2021