Kriegerdenkmal in Sodingen: Unterschied zwischen den Versionen

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Ursprünglich sollte inmitten der [[Mont-Cenis-Straße]] ("Platz am Denkmal", ehemals alter Marktplatz vor der Post) ein Denkmal mit der Statue Kaiser Wilhelms I. aufgestellt werden, doch diese Idee wurde im Juli 1904 wieder verworfen. Stattdessen entschied man sich im März 1906 für den Vorschlag des Krieger- und Landwehr-Vereins Giesenberg-Sodingen gegr. 1884 zur Errichtung eines Gedenkbrunnens. Es war ein "Sedantag", nämlich der 2. September 1906, an dem zum ersten Mal aus dem Kaiserbrunnen patriotisch Wasser sprudelte. Wie immer hatten sich viele jubelnde Menschen um die Honoratioren versammelt.
Ursprünglich sollte inmitten der [[Mont-Cenis-Straße]] ("Platz am Denkmal", ehemals alter Marktplatz vor der Post) ein Denkmal mit der Statue Kaiser Wilhelms I. aufgestellt werden, doch diese Idee wurde im Juli 1904 wieder verworfen. Stattdessen entschied man sich im März 1906 für den Vorschlag des [[Krieger- und Landwehr-Vereins Giesenberg-Sodingen gegr. 1884]] zur Errichtung eines Gedenkbrunnens. Es war ein "Sedantag", nämlich der 2. September 1906, an dem zum ersten Mal aus dem Kaiserbrunnen patriotisch Wasser sprudelte. Wie immer hatten sich viele jubelnde Menschen um die Honoratioren versammelt.
 
Regierungsassessor Hauptmann Mertens, der Vorsitzender des  Verbandes deutscher Kriegervereine, Ehrenoberst Dr. Börding, der Sodinger Amtmann [[Max Wiethoff]], die Mitglieder der Gemeindevertretung Sodingen, die Vertreter der [[Zeche Mont-Cenis]] sowie die hochwürdige Geistlichkeit verliehen der Eröffnungsfeier Glanz.
Regierungsassessor Hauptmann Mertens, der Vorsitzender des  Verbandes deutscher Kriegervereine, Ehrenoberst Dr. Börding, der Sodinger Amtmann [[Max Wiethoff]], die Mitglieder der Gemeindevertretung Sodingen, die Vertreter der [[Zeche Mont-Cenis]] sowie die hochwürdige Geistlichkeit verliehen der Eröffnungsfeier Glanz.
Der 800 Zentner schwere und etwa 6 m hohe Obelisk, angefertigt von der Herner Steinmetzfirma Heinrich Rings, bekrönt von einem ehernen Adler mit ausgebreiteten Schwingen und an der Vor- und Rückseite angebrachten Reliefs sollte Kaiser Wilhelm I. zur Ehre gereichen.
Der 800 Zentner schwere und etwa 6 m hohe Obelisk, angefertigt von der Herner Steinmetzfirma Heinrich Rings, bekrönt von einem ehernen Adler mit ausgebreiteten Schwingen und an der Vor- und Rückseite angebrachten Reliefs sollte Kaiser Wilhelm I. zur Ehre gereichen.
Die Enthüllungsfeier war verbunden mit einem Festzug und einem Parademarsch. Festredner Hauptmann Mertens "...brachte zum Ausdruck, daß das Denkmal bei den Veteranen die Liebe zu König und Vaterland entflammen, der Jugend aber zum Beispiel dienen möge." Dr. Börding wies darauf hin, dass der Kaiserbrunnen an der Stelle des alten schlichten und bescheidenen 1896 enthüllten Gedenksteins für die im Krieg 1870/71 gefallenen Sodinger errichtet worden sei. „Es habe allerdings sehr viel Mühe und mancherlei Schwierigkeiten namentlich in pekuniärer Beziehung gekostet, und wäre es ohne die hochherzigen Gaben der Gemeinde Sodingen und der Verwaltung der Zeche Mont-Cenis wohl noch lange nicht zum Bau eines solchen Denkmals gekommen“ berichtet der Herner Anzeiger am 21.7.1906 über die Festrede.
Die Enthüllungsfeier war verbunden mit einem Festzug und einem Parademarsch. Festredner Hauptmann Mertens "...brachte zum Ausdruck, daß das Denkmal bei den Veteranen die Liebe zu König und Vaterland entflammen, der Jugend aber zum Beispiel dienen möge." Dr. Börding wies darauf hin, dass der Kaiserbrunnen an der Stelle des alten schlichten und bescheidenen 1896 enthüllten Gedenksteins für die im Krieg 1870/71 gefallenen Sodinger errichtet worden sei. „Es habe allerdings sehr viel Mühe und mancherlei Schwierigkeiten namentlich in pekuniärer Beziehung gekostet, und wäre es ohne die hochherzigen Gaben der Gemeinde Sodingen und der Verwaltung der Zeche Mont-Cenis wohl noch lange nicht zum Bau eines solchen Denkmals gekommen“ berichtet der Herner Anzeiger am 21.7.1906 über die Festrede.
Nach dem Zweiten Weltkrieg brauchte man den Kaiserbrunnen nicht mehr. Er wurde spurenlos dem Erdboden gleich gemacht
Nach dem Zweiten Weltkrieg brauchte man den Kaiserbrunnen nicht mehr. Er wurde spurenlos dem Erdboden gleich gemacht



Version vom 25. März 2015, 16:06 Uhr

Kriegerdenkmal Sodingen.jpg

Ursprünglich sollte inmitten der Mont-Cenis-Straße ("Platz am Denkmal", ehemals alter Marktplatz vor der Post) ein Denkmal mit der Statue Kaiser Wilhelms I. aufgestellt werden, doch diese Idee wurde im Juli 1904 wieder verworfen. Stattdessen entschied man sich im März 1906 für den Vorschlag des Krieger- und Landwehr-Vereins Giesenberg-Sodingen gegr. 1884 zur Errichtung eines Gedenkbrunnens. Es war ein "Sedantag", nämlich der 2. September 1906, an dem zum ersten Mal aus dem Kaiserbrunnen patriotisch Wasser sprudelte. Wie immer hatten sich viele jubelnde Menschen um die Honoratioren versammelt.

Regierungsassessor Hauptmann Mertens, der Vorsitzender des Verbandes deutscher Kriegervereine, Ehrenoberst Dr. Börding, der Sodinger Amtmann Max Wiethoff, die Mitglieder der Gemeindevertretung Sodingen, die Vertreter der Zeche Mont-Cenis sowie die hochwürdige Geistlichkeit verliehen der Eröffnungsfeier Glanz.

Der 800 Zentner schwere und etwa 6 m hohe Obelisk, angefertigt von der Herner Steinmetzfirma Heinrich Rings, bekrönt von einem ehernen Adler mit ausgebreiteten Schwingen und an der Vor- und Rückseite angebrachten Reliefs sollte Kaiser Wilhelm I. zur Ehre gereichen.

Die Enthüllungsfeier war verbunden mit einem Festzug und einem Parademarsch. Festredner Hauptmann Mertens "...brachte zum Ausdruck, daß das Denkmal bei den Veteranen die Liebe zu König und Vaterland entflammen, der Jugend aber zum Beispiel dienen möge." Dr. Börding wies darauf hin, dass der Kaiserbrunnen an der Stelle des alten schlichten und bescheidenen 1896 enthüllten Gedenksteins für die im Krieg 1870/71 gefallenen Sodinger errichtet worden sei. „Es habe allerdings sehr viel Mühe und mancherlei Schwierigkeiten namentlich in pekuniärer Beziehung gekostet, und wäre es ohne die hochherzigen Gaben der Gemeinde Sodingen und der Verwaltung der Zeche Mont-Cenis wohl noch lange nicht zum Bau eines solchen Denkmals gekommen“ berichtet der Herner Anzeiger am 21.7.1906 über die Festrede.

Nach dem Zweiten Weltkrieg brauchte man den Kaiserbrunnen nicht mehr. Er wurde spurenlos dem Erdboden gleich gemacht


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Quellen

Stadtarchiv Herne:

Dokumentationsbibliothek: Sammlung Denkmäler

Archivbibliothek: "...bey den spätesten Nachkommen in beständig gutem Andenken zu erhalten..."-Denkmäler in Herne und Wanne-Eickel, Manfred Hildebrandt, Der Emscherbrücher Band 14 (2008/09), Seiten 57 bis 77, herausgegeben von der Gesellschaft für Heimatkunde Wanne-Eickel e. V., Herne 2008

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